Die Dame antwortete bloß: »Ja, wahrhaftig,
wäre es ein anderer als Ihr.« -(
brant
)
Dame
(2)
PAULINE VIARDOT: Bescheidene Gouvernante in einer großen Familie, hat mehrere Kinder zu beaufsichtigen, denen sie nichts beizubringen vermag — schwacher und furchtsamer Charakter. Sie spricht sehr tief — sieht einem nie ins Gesicht, ein lauwarmes, leicht gezuckertes Wässerchen — ist ziemlich langweilig — sehr ehrlich, sehr unnütz — schweigsam — sie summt mit Mückenstimmchen kleine sentimentale Romanzen und begleitet sich mit vor Angst zitternden Fingern, ohne den Fuß vom Pedal zu nehmen. Sie kann gut sticken — und bereitet den Tee in aller Form — rechnet gut, aber langsam. Gutes Mädchen, das man bedauert, weil man es so langweilig findet. |
- (
turg
)
Dame (3)
Dame (4) Eine für ihre Schönheit berühmte Dame, der Max Jacob einen Besuch abstattet, empfängt ihn im Negligé und schlägt die Beine übereinander, ohne darauf zu achten, daß ihr Morgenmantel sich öffnet und ihm den Blick auf ihre Schenkel freigibt. Verwirrt läßt Max den Schoß der Dame nicht aus den Augen. Diese merkt es schließlich, lächelt ironisch, zieht mit einer kleinen Handbewegung ihren Morgenmantel zurecht und sagt zu Max:
»Was betrachten Sie, Monsieur Max?« »Das Zelluloid
Ihrer Beine.« »Wie dumm Sie nur sind: Sie sind
aus zersprungenem Glas!« - (
leiris
)
Dame (5) Unter einer Vielfalt ähnlicher Beispiele, die ich sah, werde ich nie eine kräftige, rotwangige und sehr damenhaft aussehende Person vergessen, die Gattin eines Missionars, die monatelang Tag für Tag ihre regelmäßige Spazierfahrt in einem kleinen, von zwei Insulanern gezogenen Wägelchen unternahm. Der eine war ein alter Graukopf und der andere ein junger Schelm, beide mit Ausnahme des Feigenblattes so nackt, wie sie geboren waren. Auf ebener Straße ging dieses zweibeinige Gespann in einem schlenkernden unansehnlichen Trab, wobei der junge sich stets wie ein schlaues Pferd zurückhielt, während der alte Gaul sich abplackte und die ganze Arbeit tat.
Rasselt die Dame so in diesem stilvollen Gefährt durch die Straßen der
Stadt, so blickt sie so majestätisch umher wie eine Königin,
die in voller Pracht zur Krönung fährt. Aber eine plötzliche Steigung und
eine sandige Straße stören bald ihre gute Laune.
Die kleinen Räder versinken in dem lockeren Boden, der Alte bleibt stehen
und zerrt schwitzend, während der Junge untätig umherhüpft. Der Wagen rührt
sich keinen Zoll weit. Wird die mildherzige Dame, die zum Besten des Seelenheils
der armen Heiden Freunde und Heimat verlassen hat, wird sie auch etwas
an ihre Körper denken und absteigen, um so dem elenden Alten die Arbeit
zu erleichtern, bis die Anhöhe bezwungen ist? Keineswegs! Nicht im Traum
denkt sie daran. Natürlich hat sie sich nicht viel dabei gedacht, auf dem
alten Gutshof in Neuengland die Kühe auf die Weide zu treiben; aber seitdem
haben die Zeiten sich geändert. So bleibt sie sitzen und schreit: „Hookee!
hookee! Zieht, zieht!" Erschreckt von dem Laut, müht der alte Herr
sich mehr als zuvor, und der junge veranstaltet ein großes Theater, als
strenge er sich an, achtet aber mit einem Auge genau auf seine Herrin,
um zu sehen, wann er auf der Hut sein muß. Schließlich verliert die gute
Dame die Geduld. „Hookee! Hookee!" und mit einem scharfen Schlag saust
der schwere Griff ihres großen Fächers dem alten Wilden über den blanken
Schädel, während der junge zur Seite springt und sich aus der Reichweite
hält. „Hookee! Hookee!" schreit sei wieder, „Hookee, hookee, tata
kannaka! - Zieh kräftig, Mann!" .Aber alles ist vergebens, und schließlich
muß sie absteigen und zu ihrem Leidwesen tatsächlich bis zu der Anhöhe
hinaufgehen. - Herman Melville, Typee.
Ein Blick in das polynesische Leben... München 1979 (zuerst 1846)
Dame (6) Trotz der Fahrt im vollgestopften Zug war die Dame mit ihrer weißen gefältelten Bluse und dem grünen Kostüm comme il faut. Nichts an ihr erschien unordentlich, und frisch sah sie auch aus, allerdings schon älter, mit Fältchen in den Augenwinkeln. Sie bemerkte nebenbei, daß sie geschäftlich in Paris gewesen sei, und Eugen dachte, viel leicht als Besitzerin einer Boutique. Das war ein neumodisches Wort, das jetzt etwas Exklusives bedeutete und Eleganz ausstrahlte. Die Dame also mochte einen Modesalon haben, übrigens in Stuttgart. Und während er hinter der Baracke in einer Art Bahnhofskantine bei schummerigem Licht an einem kahlen Tisch saß, erzählte sie von einem Pärchen, das im Zug herrlich ungeniert geschmust habe. Bei dem Wort »geschmust« wunderte sich Eugen, nickte aber gleichmütig und bemerkte einen glatzköpfigen Herrn mit buschigen Brauen, der neben ihnen saß. Er schaute Eugen wie einer an, der etwas von ihm haben wollte, aber was?
Da umklammerte unterm Tisch die Dame mit ihren Beinen
Eugens Beine, freilich nur für einen Augenblick.
Sie sah ihn unbewegten Gesichts an, und auch der glatzköpfige Herr schaute
herüber. - Hermann Lenz, Ein Fremdling. Frankfurt am Main 1988
(st 1491, zuerst 1983)
Dame (7) Frau von Brissac hat sich für diesen Winter
gut versorgt, nämlich mit dem Herzog von Longueville und dem Grafen Guiche,
aber alles in Ehren, einzig um des Vergnügens willen, angebetet zu werden.
Die Maran sieht man nicht mehr, weder bei Frau von La Fayette noch bei
Herrn von La Rochefoucauld. Wir wissen nicht, was sie tut, malen es uns
aber manchmal etwas tollkühn aus. Im Sommer kam die Laune
sie an, vergewaltigt zu werden, unbedingt wollte
sie vergewaltigt werden. Sie wissen ja, wie verrückt sie oft ist. Persönlich
bin ich überzeugt, daß ihr nie dergleichen geschehen wird. -
(
sev
)
Dame (8)
Madame de
Roncex, die hei den Franziskanern von Thouars weilt, verspürt ein so dringendes
Bedürfnis, daß sie sich, ohne nachzusehen, ob der Sitz des Abortes
auch sauber sei, an einem so schmutzigen Ort hinsetzt,
daß ihr Gesäß und ihre Kleider davon ganz besudelt
werden. Sie ruft um Hilfe und verlangt nach einer Frau, die sie säubern
könnte; doch wird sie von Männern bedient, die sie nackt und im übelsten
Zustand sehen, den eine Frau aufweisen kann. - Margarete von
Navarra, Das Heptameron. München 1960 (zuerst 1558)
Dame (9)
Die Mutter
zischt Erika hinsichtlich der Nachbarn erneut Ruhe! zu. Die Tochter
ersucht zur Revanche die Mutter bezüglich der Nachbarn ebenfalls um: Ruhe!
Beide kratzen einander ins Gesicht. Die Tochter
läßt einen Ruf erschallen wie ein Jagdfalke oberhalb seiner Beute und sagt
jetzt, daß die Nachbarn sich hinsichtlich Ruhe von ihr aus morgen ruhig
beschweren können, denn die Mutter wird das auszubaden haben. Die Mutter
erhebt einen Geheulstoß, den sie sogleich wieder unterdrückt. Dann wieder
halb stimmloses, halb stimmiges Keuchen und Wimmern, Ächzen und Zimpern.
Die Mutter beginnt, auf die Mitleidstube zu drücken und, da der Kampf bislang
unentschieden steht, mit den unlauteren Mitteln ihres Alters und nahen
Todes zu arbeiten. Sie bringt diese Argumente halblaut vor, in einer geschluchzten
Kette von faulen Ausreden, warum sie heute nicht gewinnen könne. Erika
ist von der Klage der Mutter betroffen, sie will nicht, daß die Mutter
sich in diesem Kampf so stark abnützt. Sie sagt, die Mutter habe angefangen.
Die Mutter sagt, Erika habe zuerst angefangen. Das hat der Mutter ihr Leben
um mindestens einen Monat verkürzt. Sie kratzt und beißt nur mehr mit halber
Kraft voraus, diese Erika. Die Mutter nimmt den Vorteil prompt wahr und
reißt Erika ein Büschel Stirnhaar aus der Kopfhaut, etwas von dem Haar,
auf das Erika stolz ist, weil es in einem hübschen Wirbel lockig hereinkommt.
Erika macht sofort einen einzelnen Fistelschrei, der die Mutter derart
erschreckt, daß sie aufhört. Morgen muß Erika ein Pflaster über der abgeschabten
Kopfhautstelle tragen. Oder sie läßt ihr Kopftuch quasi una fantasia auf
dem Haupt, wenn sie unterrichtet. Beide Damen sitzen einander, laut ein-
und ausatmend, auf dem verrutschten Vorzimmerläufer gegenüber. -
Elfriede Jelinek, Die Klavierspielerin. Reinbek bei Hamburg 1989 (zuerst
1983)
Dame (10)
LA BELLE DAME SANS MERCI O was kann dich, Ritter in Waffen, schmerzen O was kann dich, Ritter in Waffen, schmerzen Ich sehe eine Lilie auf deiner Stirn Traf eine Dame auf den Wiesen Machte ein Kränzel für ihr Haupt Setzte sie auf mein schnelles Roß Sie fand mir Wurzeln, schmackhaft süß Sie führte mich zu ihrer Elfengrotte Dort wiegte sie mich in den Schlaf Sah bleiche Könige und Fürsten Sah ihre ausgezehrten Lippen in der Dunkelheit Und darum säume ich allhier |
- John Keats (1819), nach (
grav
)
Dame (11)
Sie sah nicht
wie eine Dame aus. Wehe, was hat ihr Kommen zu bedeuten? Aber sie kam nun
einmal, das ist nicht zu ändern. Sie brachte Leid zu des Artus Leuten.
Das Mädchen war in vielerlei Künsten wohl unterrichtet,
alle Sprachen sprach sie geläufig: lateinisch, heidnisch und französisch.
Eleganz entfaltete sie auf dem Gebiet der Wissenschaften. Sie kannte sich
in der Dialektik und in der Geometrie aus, und auch die Lehren der Astronomie
waren ihr vertraut. Sie hieß Cundrie, ihr Beiname war surziere.
Deren Mundwerk war nicht eingerostet, es lief wie geschmiert. Sie schlug
alles Glück zu Boden, das über der Festversammlung lag.
Die junge Dame, die so gelehrt war, sah ganz anders aus als sonst die schönen Feinen. Genter Brauttuch, blauer als Lapislazuli, trug dieser Hagelschlag des Glücks: ein elegantes Cape nach französischem Schnitt; darunter trug sie feine Seide am Leib. Ein Pfauenhut aus Londres war mit golddurchwirkter Seide gefüttert, der Hut war neu, die Borte daran nicht von gestern, der hing ihr auf den Rücken. Ihre Botschaft schlug dem Jammer eine Brücke übers Glück, all ihren Spaß entriß sie ihnen. Hoch über den Hut und bis auf das Maultier hinunter schwang ihr Zopf, so lang war der, und schwarz und starrig, nicht eben blond und licht, und linde war er wie die Rückenborsten einer Sau. In der Visage trug sie eine Hundeschnauze. Aus ihrem Mund fuhren zwei spannenlange Hauer wie von einem Eber. Die Brauen auf beiden Seiten ragten, zu Zöpfen geflochten, empor, noch höher als das Haarband. Ihr seht: Meine Courtoisie gerät hier auf Abwege, doch nur aus Liebe zur Wahrheit muß ich so von einer Dame sprechen — alle anderen haben gar keinen Grund, sich über mich zu beschweren.
Cundrie hatte Ohren wie ein Bär, nicht ganz so, wie ein Mann es sich
wünscht von seiner Geliebten. Wild behaart war ihr Gesicht.
Sie führte eine Geißel in der Hand, die Stricke daran waren seiden, ihr
Stiel ein Rubin. Dieses hübsche Schätzchen hatte Hände,
die sahen aus wie Affenhaut. Die Fingernägel waren nicht die hellsten;
sie sollen wie die Krallen eines Löwen gewesen
sein, so nämlich sagt mir die Geschichte. Sehr selten haben Ritter aus
Liebe zu der Dame Speere verstochen. - Wolfram von Eschenbach,
Parzival. Frankfurt am Main 1993 (zuerst ca. 1200, Übs. Peter Knecht. Die
Andere Bibliothek 100)
Dame (12)
Jedermann
kennt den langen Damm, der das Bett der Seine an der Stelle begrenzt und
einengt, wo sie hinter der Marnemündung Paris erreicht: dort baden die
Männer während der Hitze der Hundstage; aus nächster Nähe sieht man, wie
sie sich ins Wasser stürzen; man sieht sie wieder heraussteigen; man ist
gut unterhalten. Vor dieser Jahreszeit gehen die Damen aus der Stadt dort
nicht spazieren; ist sie vorüber, spazieren sie dort nicht mehr. -
(
bru
)
Dame (13)
Tanzunterhaltung in Hasenpoth. Baltischer Herr und baltische Dame im Gespräch.
HERR: Fräilen.
DAME : Was mäinen Se.
HERR: Se tanzen nich.
DAME: Näin.
HERR: Warum.
DAME: Tanz ich, so schwitz
ich. Schwitz ich, so stink ich. Tanz ich nicht,
schwitz ich nicht, stink ich nicht. - Karl Kraus, Die letzten
Tage der Menschheit. München 1964 (dtv sr 23, zuerst 1926)
Dame (14)
Die blinde Dame mit den blutigen Augen setzt ihre Worte gut Ihr Haar sieht aus wie ein Büschel Moos Die blinde Dame mit den blutigen Augen ist fett Sie trägt ein Kleid aus Plüsch, das muß sie öfters bügeln Und wenn ich ihren Schwager nicht eigens erwähne Denn er säuft und verführt die Blinde desgleichen zu tun |
- Max Jacob, nach (
mus
)
Dame (15)
Riviera Auf einer Ottomane |
- Jacques Prévert, nach (
mus
)
Dame (16) »Den republikanischen
Bund revolutionärer Frauen auflösen«, der Konvent sollte überhaupt alle Frauenorganisationen
grundsätzlich verbieten. Diese Damen sind entweder ehemalige Nonnen oder Marquisen,
die heimlich die Messe hören und vor Louis Capets umflortem Bilde weinen wollen,
oder sie sind Kommunistinnen, die unter der Führung des ehemaligen Priesters
Jacques Roux Kundgebungen für Höchstpreise und Vermögensabgabe veranstalten
und, Strümpfe strickend, den Hinrichtungen zusehen,
was nicht einmal ein Mann tun sollte! - Robespierre, nach: Friedrich Sieburg, Robespierre.
München 1965 (zuerst 1935)
Dame (16) IRINA Als ich heute
erwachte, aufstand und mich wusch, schien es mir
plötzlich, als sei alles klar auf dieser Welt, und ich wußte, wie man zu leben
hat. Der Mensch soll arbeiten, sich abmühen im Schweiße seines Angesichts, wer
er auch sei, und darin besteht Sinn und Ziel seines Lebens, sein Glück, seine
Wonne. Wie gut es ist, ein Arbeiter zu sein, der schon bei Tagesgrauen aufsteht
und auf der Straße Steine klopft, oder ein Hirte, oder ein Lehrer, der die Kinder
lehrt, oder ein Maschinist auf der Eisenbahn. Mein Gott, nicht bloß ein Mensch,
nein besser ist es, ein Büffel zu sein, besser ein einfaches Pferd, bloß um
zu arbeiten, als so eine junge Dame, die um zwölf Uhr mittags aufsteht, dann
im Bett Kaffee trinkt, dann sich zwei Stunden anzieht... oh, wie entsetzlich
das ist! - Anton Tschechow, Drei Schwestern, nach (
enc
)
Dame (17) Da kam mit Trippelschrittchen,
behindert von der Schleppe ihres Kleides, eine gewisse Frau Magda Wang heraus
und bekundete durch die Höhe ihres geschnürten Dekolletés, daß sie aller männlichen
Standhaftigkeit und Grundsätzlichkeit spottete und daß ihre Spezialität darin
bestand, selbst die stärksten Charaktere zu brechen. (Hier ordnete sie mit einer
Bewegung ihres Füßchens die Schleppe auf dem Boden.) In dieser Absicht gibt
es Methoden, fuhr sie durch die zusammengepreßten Zähne fort, unfehlbare Methoden,
über die sich zu verbreiten sie ablehne, indem sie auf ihre Tagebücher verwies,
die unter dem Titel »Aus Purpurtagen« (Verlag des Instituts für Anthroposophie
in Budapest) erschienen seien und in denen sie alle Ergebnisse ihrer Kolonialerfahrungen
auf dem Gebiet der Menschendressur (dieser Ausdruck mit Betonung und ironischem
Blitzen der Augen) niedergelegt habe. Und seltsam, diese fahrlässig und ohne
viele Hemmungen redende Dame schien der Billigung jener sicher zu sein, von
denen sie mit solchem Zynismus sprach, und inmitten ihres sonderbaren Schwindelns
und Flunkerns spürte man, daß die moralischen Angaben und Bestimmungen einen
seltsamen Verlauf nahmen und daß wir schon in einem anderen Klima waren, in
dem sich der Kompaß verkehrt bewegte. Das war des Buches letztes Wort; es hinterließ
den Geschmack einer merkwürdigen Betäubung, ein Gemisch aus Hunger und Gereiztheit
in der Seele. - Bruno Schulz, Das Buch.
Nach (
bs
)
Dame (18)
Dame (19)
Dame (20)
Your thighs are appletrees |
Bildnis einer Dame Deine Schenkel sind Apfelbäume, |
Dame (21) Es ist das Wasser,
das wir trinken. Es sprudelt unter jedem Hügel. Wie? Ach, du gibst zu
früh auf. Nun gut, ertappt, und die Stadt spielt verrückt. Der verstörte
Ehemann macht Pirouetten im Tänzertrikot. Die wolfsschmale Frau rollt
kleine Butterplätzchen: es ist eine Uhr, die die Stunde schlagt. Pah! in
Bangkok machen sie das besser - hier auch, wenn sie die Köpfe
zusammenstecken. Aber auf und spring ihr an die Gurgel! Das Bett hat
schuld! Dennoch -ich habe drei Frauen hingegossen gesehen, die Hände
jeweils im Haar der anderen verflochten, Zähne eingesenkt, wo es Halt
gab -, nicht eine Bewegung, kein Schrei, nur ein schwaches Miauen. O
nenn mich eine Dame und denke, du hast mich in einen Käfig gesperrt.
Jeden Moment geht die Hölle
los, hörst du? Und die Wahrheit ist, es gibt kein Auge, das in die eine
oder andere Richtung blickt, ohne daß einer um so dreckiger wegkommt.
Wer bin ich, daß ich Hände waschen und nah an der Wand stehen soll? Ich
gebe offen zu, -keine Hündin wirft Junge im Pferch, ohne daß meine Haut
immer rosiger würde. Frag mich, und ich werde sagen: Ausgangssperre für
die Damen. Bah, zwei im Gras ist die Antwort auf diese Geste. Hier ist
ein Text für dich: viele Töchter haben Sittsamkeit geübt, du aber hast
sie alle übertroffen. Und tust es jetzt, falls die Art zu gehen
irgendwas bedeutet. Du gehst mit einem anderen Gehabe als die anderen -
obschon dein Gatte der bessere Mann ist und der Zauber nicht vierzehn
Tage halten wird: den Kuß der Straße wieder abgewehrt. Aber denkt
darüber nach, ihr guten Männer, was ihr euren Töchtern zur Paarungszeit
zu essen gebt! Schickt sie diesen Winter, unter dem Rasen nach
Frühlingsschönheiten zu jagen - sonst: Hüte ab vor der Dame! Man kann
sich ein Lächeln erlauben. - (kore)
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