rsch
Der Toches, die Goffe - (pu)
Arsch (2) Doches,
Dohkes, Schonnboos, Schundkandig, Toches, Tuches - (gau)
Arsch (3) 1) A. auf
A. = der Spieler und die Gegner haben je 60 Punkte. Gewissermaßen trägt
jede Gesäßhälfte dieselbe Punktzahl. 2) eiserner A. = hohe Trumpfkarte,
die man bis zum Spielende zurückhält. 'Eisern' steht für 'widerstandsfähig,
lange haltbar'. 3) gespaltener A. = 60 Punkte des Spielmachers gegen 60
Punkte der Gegner. - > Arsch 1.
4) der eine hoch, der andre niedrig,
wie der A. vom alten Friedrich = Spieler und Gegner haben je 60 Punkte.
Gereimter Spruch ohne geschichtlichen Bezug, nur um des Reimes willen.
5) gegen einen vollen A. ist nicht anzustinken = man ist dem Gegner
nicht gewachsen. Derbere Weiterbildung der Redewendungen "gegen einen
Haufen (eine Fuhre) Mist nicht anstinken können" und "gegen ein
Veilchenbeet nicht anstinken können".
6) ihm den A. ausreißen
(aufreißen) = ihm viel Geld abgewinnen. Übernommen seit 1914 aus der Kasernenhofsprache
mit dem Sinn "ihn rücksichtslos behandeln, schikanös einexerzieren,
moralisch erledigen".
7) sich den A. ausreißen lassen = um sein
Geld betrogen werden. Vgl das Vorhergehende.
8) einen A. erben = nichts
gewinnen. "Ein Arsch" ist gängiger Ausdruck der Ablehnung.
9) am A. hängt der Kamm = beim Aufheben des Skats findet der Spielmacher
einen Buben, hat sich also überreizt und kann das Spiel nicht gewinnen.
Willkürliche Vervollständigung des Ausrufs "am Arsch!" im Sinne
von "ich bin verloren".
10) im (am) A. sein = Verlierer
sein. "Arsch" gilt als Sammelwort für Schlimmstes und Schlechtestes.
11) aus dem A. spielen = ein hoffnungsloses Spiel dadurch zu gewinnen
suchen, daß man gegen jegliche Regel verfährt und zu Finten greift. Gemeint
ist, daß man mit solchen Karten ohnehin nicht aus der Hand spielen könne.
12) den A. vollkriegen = Verlierer werden. Versteht sich aus der Gleichsetzung
von Niederlage und Prügel. - (kü)
Arsch (4) Die fetten Autopfleger
sonntags am Straßenrand beugen sich tief in den Motor, hocken an der Tür
für einen Lackschaden nieder, und die Jeans mitsamt der Unterhose rutschen
ihnen tief über die Afterhaare hinunter. Was soll da auf der Straße sonst
Hose, Hemd und Scham, wenn vor dem Auto, dem Geliebten, man so ungeniert
und gern den Arsch entblößt? - Botho Strauß, Paare, Passanten. München
1984 (dtv 10250, zuerst 1981)
Arsch (5) Ich weiß gar schöne historien, davon
muß ich E. L. eine verzehlen, so man mir vor 3 oder 4 tagen gesagt hat
und welche vor 3 wochen geschen ist im jesuwitter collegie; der chev. de
Lorene sagt, daß er glaube, daß es sein sohn ist, der solche histori getan
und daß er täglich dergleichen tue. Es ist ein escollier, der war gar mutwillig
auf allerhand manier, und die ganze nacht lief er herumb und schlief nicht
in seiner kammer; da treueten ihn die herren paters, daß wenn er nicht
nachts in seiner kammer bliebe, wollten sie ihn unerhört streichen.3 Der
bub geht zu einem maler und bitt ihn, er solle ihm doch zwey heylige auf
die zwey hinterbacken malen, auf die rechte sanct Ignaze de Loyala
und auf den linken hinterbacken sanct Francois de Xaviere; welches der
maler tut. Damit zicht er fein hübsch die hosen wieder an und geht wieder
ins collegium und fengt hundert händel an; da krichen ihn die paters und
sagen: »pour cette fois cy vous orés le fouet«. Da fengt der jung an, sich
zu wehren und zu bitten, aber sie sagen, es helf kein bitten; da wirft
sich der schüler auf die knie und sagt: »o saint Ignace, o saint Xaviere,
ayés pitié de moy et faitte quelque miracle en ma faveur, pour monstrer
mon innocence«; damit ziehen ihm die paters die hosen ab, und wie sie ihm
das hembd aufhieben, umb ihn zu streichen, sagt der bub: »je prie avec
tant de verfeur, que je suis sure que mon invocation ora effect«. Wie die
paters die zwey gemalte heyligen zu sehen bekommen, rufen sie »miracle!
celuy, que nous croyons un fripon, est un saint«, damit fallen sie auf
die knie und küssen den hintern, rufen alle schüler
zusammen und lassen sie in ceremonie kommen, umb den heyligen hintern zu
küssen; welches sie alle getan. Ich habe in meinem sinn gedacht, daß es
wohl andere auch ohne miracle geküßt hetten, insonderheit wenn sie dem
hintern die blonde tours, die mouchen und das rot an tun und die cornetten,
umb es wie ein gesicht zu machen.
- (lis)
Arsch (6) Ameisen besitzen nicht die nötige Intelligenz,
um eine Blattlaus zu erkennen und zu denken: "Hurra, ich habe eine
Futterquelle gefunden!" Die Blattlaus übertölpelt die Ameise regelrecht
zum Entfernen des Honigtaus. Im Verlauf von Jahrmillionen hat sich das
Hinterteil der Blattlaus so entwickelt, daß es einem Ameisenkopf ähnelt.
Wie bekannt, stehen sich Ameisen stets mit dem Kopf gegenüber, berühren
gegenseitig ihre Fühler und tauschen Nahrung aus. Wenn eine Ameise das
Hinterteil einer Blattlaus sieht, glaubt sie, es ist eine andere Ameise
und versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Die Blattlaus reagiert im großen
und ganzen nicht wie eine Ameise, spuckt ihr jedoch etwas Futter ins Gesicht.
Nach einer Weile bemerkt die Ameise ihren Irrtum und erkennt die neue Futterquelle.
- Michael Bremer, Handbuch zu: SimAnt, der Ameisenkolonie-Simulator.
1991 (Maxis)
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