Orient und akzident
oder
morgen
und auch abendlandel
ich im a b c verbandel
alhambren streng nach honig duften die berbermaid liebt bunte blusen ceuta liegt am mittelmeere das dromedar weint datteltränen der emir läßt sich gern hofieren fellachen farzen wie fakire ein guru braucht brahmanenahnen im harem ist eunuch kein retter der iblis neckt den wüstenwandrer im jordanfluß die säufer baden das kroko plantscht im lauen nil im libanon manch zeder ächzet auf den moscheen aare hocken der nabob speiset goldne klöße die odaliske schwingt den nabel
der parse adoriert das feuer die quaste ziert des türken fes der rifkabyl im atlas radelt der sultan suhlt sich im seraile den tuareg vermummt ein schleier ulemas fromme phrasen dreschen der vampyr spukt auch in ägypten
meist sind wesire treu ergeben xanadu ist uns märchenferne nie wischt ein yogi seinen hintern
zuave prunkt mit roten hosen |
- H. C. Artmann, aus: Von A bis Zett. Elf Alphabete, ausgedacht
von Friedrich Achleitner, H.C. Artmann, Günter Brus, Ludwig Harig, Ursula Krechel,
Oskar Pastior, Thomas Rosenlöcher, Gerhard Rühm, Markus Werner, Urs Widmer. Salzburg und Wien 1990
Kulturvergleich (2) Ich bin
niemals Europa gewesen und habe nie Asien und Afrika bereist, so weiß ich auch
nicht, ob es stimmt, wenn die Leute von anderen Völkern sagen, daß sie bessere
oder weniger gute Ficker und Sexpartner als die Amerikaner
sind. Den Amerikanern nach zu schließen, die ich in meiner langjährigen Tätigkeit
als Hure, Madame, Mätresse und Ehefrau kennengelernt habe, würde ich sagen,
daß die Amerikaner ganz schön hitzige, hastige und sehr unerfahrene Liebhaber
sind. Möglicherweise sind die Franzosen erfahrener,
die geübteren Geigenspieler, und wissen besser in die
Saiten zu greifen, wenn ein zarter Mädchenkörper vor ihnen liegt. Vielleicht
sind es die Engländer, die mit ihrem Fötzchenkult,
ihren Züchtigungsspielen und seltsamen Ideen daraus
ein System machen können. Die Franzosen und Engländer, die ich getroffen habe,
waren weitaus direkter und gemütlicher, humorloser und geschäftsmäßiger. Aber
das sind Verallgemeinerungen. Ich habe alle Arten von Männern kennen gelernt,
solche, die sich nach einem Fick wohl fühlten und eigentlich nicht gut dabei
waren, und solche, die eine tolle Nummer hinlegten und danach schlecht gelaunt
waren. Ich würde sagen, daß die Amerikaner Talent haben und viel besser sein
könnten, wenn sie von der Vorstellung loskämen, daß Gott ihre Sünden mit Punkten
bewertet. Und wenn sie sich von ihren Müttern lösen
könnten. Es ist erstaunlich und überraschend, wie viele Männer Gott preisen
oder von ihren Müttern sprechen, während sie ficken. Die Ehefrauen
tragen auch ihr Teil dazu bei, einen Mann zu kastrieren.
- Nell Kimball, Madame
- Meine Mädchen, meine Häuser. Hg. Stephen Longstreet. Frankfurt am Main, Wien und
Berlin 1982 (entst. ca. 1917-1932)
Kulturvergleich (3)
Kulturvergleich (4)
Kulturvergleich (5) - Haben Sie etwas von der afrikanischen Cortesia gespürt. Senghor sprach mir von der Kultur der Höflichkeit in Afrika?
- Ja. Höflichkeit gibt es - unter kultivierten Leuten. Beim Oba von Lagos zum Beispiel. Er lud uns zu einem Glas Champagner ein. Auch unter den Angehörigen der Religion gibt es Höflichkeit. Aber auf der Strasse, in den Geschäften, in den Restaurants, da gibt es keine Höflichkeit, wie man sie vielleicht in Afrika erwartet hatte. Das Land ist nicht auf den Tourismus vorbereitet. Ihnen ist es egal, ob du kommst. Auf dem Flughafen wird man behandelt, wie man es nicht gewöhnt ist. Miami ist höflicher und disziplinierter. Jeder versucht in Afrika einen oder zwei Dollar zu verdienen. Sie versuchen dir jeden nur möglichen Fehler im Pass nachzuweisen. Man hat den Eindruck, die Leute wären angestellt worden, um dir Schwierigkeiten zu machen.
- Welches sind die wichtigsten Unterschiede der Einweihung in Kuba oder Miami und der Einweihung in Nigeria?
- In Miami dauert die Einweihung zum Babalawo eine Woche -in Nigeria zwei Wochen. Die Rituale sind verschieden. Das afrikanische Ritual ist primitiver, wilder. Das Ritual in Miami ist zivilisierter, hohler, gelehrter.
Die Essensvorschriften in Nigeria während der Einweihung sind strenger. In Afrika finden die Riten bei Sonnenaufgang statt - in Miami am Tage. In Afrika wird ständig getrommelt - in Miami nicht. In Afrika wird dazu nur Yoruba gesprochen - in Miami eine Sprache, die sie für Yoruba halten, und Spanisch.
- In Miami kosten die Einweihungen zum Babalawo zwischen 10 und 15 000 Dollar. Gibt es in Afrika eine ähnliche Kommerzialisierung der Religion?
- Es wird mir sehr schwer, das auszusprechen: Der Beginn der Religion selbst in Afrika war kommerziell.
Der Babalawo lässt sich als Professioneller bezahlen.
Sie haben feste Preise für jede Arbeit.
Dort ist es wie überall auf der Welt. Einige nehmen mehr, andre weniger - einige haben weniger Skrupel, andre mehr.
Die Gehurt der Religion ist Kommerz.
- Was kostet eine Einweihung zum Babalawo in Nigeria, die 2 Wochen dauert.
- Zwischen 4 und 6000 Dollar. - (pet)
|
||
|
||