einlichkeit,
polynesische
Die Bewohner der Marquesas gleichen den Einwohnern der Societäts-Eylande an
Gestalt, Gebräuchen und Sprache, mehr dann irgend ein andres Volk in der Südsee.
Der größte Unterschied den wir zwischen beyden finden konnten, bestand darinn,
daß die Leute hier nicht so reinlich waren als dort. Die Tahitier und ihre Nachbaren
auf den Societäts-Inseln, sind vielleicht das reinlichste Volk auf Erden. Sie
baden sich täglich zwey bis drey-mal; und waschen Hand und Gesicht sowohl vor
als nach jeder Mahlzeit. Die Leute auf den Marquesas aber wuschen und badeten
sich nicht so oft, waren auch in der Bereitung ihrer Mahlzeiten weit nachläßiger.
Hingegen thaten sie es den Bewohnern der Societäts-Inseln, in einem andern Punkt,
an Reinlichkeit zuvor; denn, anstatt daß man wie zu Tahiti die Fußsteige überall
mit Zeichen einer gesunden Verdauung besetzt fand, wurde hier der Unflath, nach
Katzen-Art, sorgfältig verscharret. Zwar verließ man sich zu Tahiti auf die
guten Dienste der Ratten, die dergleichen Unrath begierig verschlingen, doch
schien man es, auch ausserdem, nicht für unanständig, noch für schmutzig zu
halten, daß der Koth überall umher lag; vielmehr meynte Tupia, (der doch gewiß
einer der gescheutesten Leute von Tahiti war) als er zu Batavia, in jedem Hause
ein besonderes Gemach zum Behuf der Cloacina gewahr ward, »wir Europäer
mögten wohl eben nicht sonderlich ekel seyn!« -
(for)
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