underwercke Gottes

 
  So seind in der wilde in Africa weyber / den die dutten bis uff die knew herabhangen / können nit reden / sie kürzen nun / lassen sich gern bey den mannen finden / nit wie hie / lauffend schnell / das sie auch das gwild ereylend /Sie seind braun, nit schwarz / nit weyss /unden an den knewen haben sie zotten / wie die Geyssen auch geyss füß / lang kräwel an den händen. Zottecht lang haar uff dem kopff
Dise gond also umb / deckend nicht dann die scham von wegen der hitz / sie sagen sie deckends mit dem hut / do sie doch desselben nit dörffend / do sie kein kopff habend. Sie läsen den pfeffer ab / gegen ihn den kauffleuthen zu kauffen / die auff Mecha ziehend / seind fromme leuth.
So findt man im gbürg Africe dises thier / ist gar geel / hatt ein menschenangsicht / an der prust / ochsen schenckel / menschen fueß fuchs schwantz / kamel rucken / langen halß / uff dem kopff langlechte wartzen / die vornen zwei Saeworm (?) hat / und haarig ist / ein geyßbart / frißt kraut und wurzen / seind wild / jung ißt man sie / vor ab der groß Cam /seind besser dann Gützen fleisch.
Uf dem mhör gegen morgen findt man so hübsche Weyber /die feyßt /dick /ein langen halß / ihre arm stond an den hüfft der schenckel /hinden auß haben sie Esel schenckel /aber katzen dopen /auch hangt ihnen abhin ein Eselsschwantz / domit die zucht nit abgang /machen sie der jungen viere miteinander /zwei tödten sie / zwei lassend sie leben / säugen wol / also daß aus ihrer eignen milch sie käs machen die sie essen. Die mann seind den weybern gleych /aber haben kleinern bauch /und nit so große duten.
In Tartarey in etlichen thälern / findt man derarth leuth mit langem gryffenschnabel und hals / mit dem schönen angsicht an der prust / Die flügel seind von mancherley farben / arm / schaenkel den menschen gleich /wonen gern bey quellenden brunnen / dann sie fressen gern visch / Fliegend schwärzlich wie die gänß / Jre federn braucht der groß Cam unnd Pretojan / zu bölzen und pfyl gfider. es ist ein grausam bös thier / das dem menschen uff sätzig /wan es gfangen werden soll / so gifft es fewr auß.
Hundskopf mit Eselsohren In der Newgfundnen Welt / dort gegen Mitnacht / zum Heyligen Creütz / hatt der künig uß Portugall durch sein schiffung leuth funden / die rauhe hundsköpf mit langen eselsohrn hattend / der mittel leyb ist mentsch / mit armen und händen / die huff unt schenckel wie pferd / klauwen wie ein khu. Reden nit bellen aber lauth / seind rauber / man nennt sie Baratrie /stähts führen sie krieg mit dem nachbarnreich. Sie fressen die leuth / wo sie die ankommen / sonst gläben sie des gwilds.

- Aldrovandi, nach (buch)

Wunderwercke Gottes  (2) Als die Sonne aufging, salbte er seine Füße mit dem Saft, den er bei sich trug, stieg zum sechsten Meere hinab und wanderte Tag und Nacht dahin, bis er wieder zu einer Insel kam. Dort ging er an Land und schritt eine Weile landeinwärts. Da entdeckte er auf ihr zwei Berge, die mit vielen Bäumen bewachsen waren; und die Früchte jener Bäume sahen aus wie Menschenköpfe, die an den Haaren aufgehängt waren. Weiter sah er dort andere Bäume, deren Früchte wie grüne Vögel, an den Füßen aufgehängt, aussahen. Eine dritte Art von Bäumen aber schien wie Feuer zu glühen; die hatten Früchte wie die Aloe, und wenn ein Tropfen von ihnen auf einen Menschen fiel, so wurde er von ihm verbrannt. Ja, Bulûkija entdeckte auch Früchte, die lachten, und andere, die weinten. Und so sah er der Wunder viele auf jener Insel. Dann aber begab er sich zum Ufer des Meeres und setzte sich unter einen großen Baum, den er dort fand, bis zur Abendzeit. Und als das Dunkel hereinbrach, stieg er auf jenen Baum hinauf und begann über die wunderbaren Werke Allahs nachzusinnen. Während er nun dort saß, geriet plötzlich das Meer in Wallung, und es stiegen die Seejungfrauen aus ihm empor; eine jede von ihnen trug ein Juwel in der Hand, das da leuchtete wie der junge Morgen. Sie kamen an Land und gerade auf jenen Baum zu, setzten sich, spielten und tanzten in lauter Fröhlichkeit, während Bulükija ihnen zuschaute; und das taten sie bis zum Morgen. Als es aber Tag ward, verschwanden sie wieder im Meere. Staunend über das, was er gesehen, kletterte Bulûkija von dem Baume herunter, salbte seine Füße mit seinem Zaubersaft und stieg in das siebente Meer hinab. - (1001)

Wunderwercke Gottes  (3)

Die Wunderwerke

Wer hat die Arschback ausgestopft,
Die sich so prall anfühlt und klopft?
Der große Sattler hats getan,
Der Pferdelenden polstern kann.
Der hat die Arschback ausgestopft,
Die sich so prall anfühlt und klopft.

Wer hat den Arsch mit Pelz geziert
Und ihn mit Klunkern ausstaffiert?
Der große Kürschner hats getan
Der Hermeline schwärzen kann.
Der hat den Arsch mit Pelz geziert,
Und ihn mit Klunkern ausstaffiert.

Wer pflanzte mir zum Zeitvertreib
Den schönen Stengel vor den Leib?
Der große Gärtner hats getan.
Der dicken Spargel treiben kann.
Der pflanzte mir zum Zeitvertreib,
Den schönen Stengel vor den Leib.

Wer ist es, der genähet hat,
Den Wunderbeutel ohne Naht?
Der große Beutler hats getan,
Der solche Kunst allein nur kann.
Der ist es, der genähet hat,
Den Wunderbeutel ohne Naht.

Wer drechselte fürwahr nicht klein
Die Eier voller Dotter drein?
Der große Drechsler hats getan,
Der Straußeneier drechseln kann.
Der drechselte fürwahr nicht klein,
Die Eier voller Dotter drein.

- Johann Gabriel Bernhard Büschel, nach: Dein Leib ist mein Gedicht. Deutsche erotische Lyrik aus fünf Jahrhunderten. Hg. Heinz Ludwig Arnold. Frankfurt / M. Berlin Wien 1973


Wunder Menschen, gemischte Werk

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VB
Monstrum

Synonyme