hron
Ich begann zu ahnen, daß das Weltall mit seiner gestirnten Wölbung empfindungsloser
und aufreizender Himmelskörper vielleicht nicht so grandios war, wie ich geträumt
hatte. Eines Tages also, müde, auf dem steilen Pfad der irdischen Reise weiter
zu klettern und schwankenden Schrittes, wie ein Trunkener, durch die düsteren
Katakomben des Lebens zu ziehen, hob ich langsam meine spleenigen, von einem
großen bläulichen Ring gezeichneten Augen empor zur Konkavität des Firmaments
und wagte es, jung wie ich war, in die Geheimnisse
des Himmels einzudringen. Da ich nicht fand, was ich
suchte, hob ich das verstörte Augenlid höher, noch höher, bis ich einen Thron
bemerkte, geformt aus menschlichen Exkrementen und
Gold, auf dem, in ein Leichentuch aus ungewaschenem Krankenhauslinnen gehüllt,
mit dem Ausdruck idiotischen Hochmuts, die Gestalt dessen thronte, der sich
selbst als den Schöpfer bezeichnet! In der Hand hielt er den verwesten Rumpf
eines toten Menschen und führte ihn abwechselnd von den Augen an die Nase und
von der Nase an den Mund; einmal am Munde, errät man, was er damit tat. Seine
Füße standen in einem riesigen Pfuhl kochenden Blutes, an dessen Oberfläche
plötzlich, wie Bandwürmer aus dem Inhalt eines Nachtgeschirrs,
zwei oder drei vorsichtige Köpfe erschienen, und sofort,
mit pfeilartiger Geschwindigkeit wieder untertauchten: ein gut gezielter Fußtritt
auf den Nasenknochen, war der bekannte Lohn der Empörung
gegen die Vorschrift, von dem Bedürfnis verursacht, eine andere Luft zu atmen;
denn schließlich waren diese Menschen keine Fische! Höchstens Amphibien, die
zwischen zwei Wassern in dieser verpesteten Flüssigkeit schwammen!... bis der
Schöpfer, sobald seine Hände leer waren, mit den beiden größten Krallen des
Fußes, einen anderen Taucher wie mit einer Zange am
Halse packte und ihn aus dem rötlichen Moder, der erlesenen Sauce in die Luft
hob! Mit diesem machte er es wie mit dem anderen. Zuerst fraß er den Kopf, dann
die Beine und die Arme und zuletzt den Rumpf, bis nichts mehr übrigblieb; denn
er knabberte auch die Knochen. Und so fort während der übrigen Stunden seiner
Ewigkeit. Manchmal rief er: «Ich habe euch geschaffen;
also habe ich das Recht, mit euch zu machen, was ich will. Ihr habt mir nichts
getan, ich behaupte nicht das Gegenteil. Ich lasse euch leiden, und zwar zu
meinem Vergnügen.» Und er setzte sein grausames Mahl fort, wobei er den Unterkiefer
bewegte, der wiederum seinen mit Hirn bespritzten Bart
bewegte. O Leser, läuft dir bei diesem letzten Detail nicht das Wasser im Munde
zusammen? Nicht jeder kann sich ein so gutes, ganz frisches Hirn leisten, das
erst vor einer Viertelstunde im Fischteich geangelt wurde. - (
mal
)
Thron (2) VND ich sahe / vnd sihe / Es kam ein vngestümer Wind von Mitternacht her mit einer grossen Wolcken vol Fewrs / das allenthalben vmbher glentzet / vnd mitten in dem selben Fewr war es wie liecht helle, nd darinnen war es gestalt / wie vier Thiere / vnd vnter jnen eines gestalt / wie ein Mensch / vnd ein jglichs hatte vier Angesichte vnd vier Flügel, Vnd jre Beine stunden gerade / Aber jre Füsse waren gleich wie blinde füsse / vnd glintzeten / wie ein hell glat ertz. Vnd hatten Menschen hende / vnter jren Flügeln / an jren vier Orten / Denn sie hatten alle vier jre Angesichte vnd jre Flügel / vnd die selbigen flügel / war ja einer an dem andern. Vnd wenn sie giengen / durfften sie sich nicht rumb lencken / Sondern wo sie hin giengen / giengen sie stracks fur sich.
JRe Angesichte zur rechten seiten der viere / waren gleich einem Menschen vnd Lewen / Aber zur lincken seiten der viere / waren jre Angesichte gleich einem Ochsen vnd Adeler. Vnd jre Angesichte vnd Flügel / waren oben her zurteilet / das je zween Flügel zusamen schlugen / vnd mit zween Flügeln jren Leib bedeckten. Wo sie hin giengen / da giengen sie stracks fur sich / Sie giengen aber wohin der wind stund / vnd durfften sich nicht rumb lencken / wenn sie giengen. Vnd die Thiere waren anzusehen / wie fewrige Kolen / die da brennen / vnd wie Fackeln / die zwischen den Thieren giengen. Das Fewr aber gab einen glantz von sich / vnd aus dem Fewr gieng ein blitz / Die Thier aber lieffen hin vnd her wie ein blitz.
ALS ich die Thier so sahe / Sihe / da stund ein Rad auff der erden bey den vier Thieren / vnd war anzusehen / wie vier Reder. Vnd dieselbigen Reder waren / wie ein Türckis / vnd waren alle viere / eins wie das ander / vnd sie waren anzusehen / als were ein Rad im andern. Wenn sie gehen solten / kondten sie in alle jre vier Orter gehen / vnd durfften sich nicht rumb lencken / wenn sie giengen. Jre feigen vnd höhe / waren schrecklich / vnd jre felgen waren voller Augen vmb vnd vmb / an allen vier Redern. Vnd wenn die Thier giengen / so giengen die Reder auch neben jnen / Vnd wenn die Thier sich von der erden empor hüben / so hüben sich die Reder auch empor. Wo der Wind hin gieng / da giengen sie auch hin / vnd die Reder hüben sich neben jnen empor / Denn es war ein lebendiger Wind in den Redern. Wenn sie giengen / so giengen diese auch / wenn sie stunden / so stunden diese auch. Vnd wenn sie sich empor huben von der erden / so huben sich auch die Reder neben jnen empor / Denn es war ein lebendiger Wind in den Redern.
OBen aber vber den Thieren / war es gleich gestalt / wie der Himel / als ein Christal / schrecklich / gerad oben vber jnen ausgebreitet. Das vnter dem Himel jre Flügel / einer stracks gegen dem andern stund / vnd eins jglichen Leib bedeckten zween Flügel. Vnd ich höret die Flügel rausschen / wie grosse Wasser / vnd wie ein gedöne des Allmechtigen / wenn sie giengen / vnd wie ein getümel in einem Heer / Wenn sie aber still stunden / so liessen sie die Flügel nider / vnd wenn sie still stunden / vnd die Flügel nider liessen / so donnerte es im Himel oben vber jnen.
VND vber dem Himel / so oben vber jnen war / war es gestalt / wie ein Saphir
/ gleich wie ein Stuel / vnd auff dem selbigen Stuel sas einer / gleich wie
ein Mensch gestalt. Vnd ich sahe / vnd es war wie liecht helle / Vnd inwendig
war es gestalt / wie ein Fewr / vmb vnd vmb / Von seinen Lenden
vber sich / vnd vnter sich / sahe ichs / wie Fewr glentzen vmb vnd vmb. Gleich
wie der Regenbogen sihet in den Wolcken / wenn es geregent
hat / Also glentzet es vmb vnd vmb. Dis war das ansehen
der Herrligkeit des HERRN. - Hesekiel 1,
nach (
lut
)
Thron (3) Es begegnete mir nichts als eine
Kröte und die habe ich tot geschlagen, einmal ruhte
ich unter einem Baum einer Notdurft wegen aus, und ich dachte wie ich so saß
ob es auf dem Thron von Frankreich so schön sein kann als auf meinem Nachtstuhl. -
(
licht
)
Thron (4)
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