1 Hyrtl, Jos., Lehrbuch der Anatomie des Menschen. 20. Aufl. Wien 1890, S. 236.
- Oskar Panizza, Die kriminelle Psychose, genannt
Psichopatia criminalis. Hilfsbuch für Ärzte, Laien, Juristen, Vormünder,
Verwaltungsbeamte, Minister etc. zur Diagnose der politischen Gehirnerkrankung.
München 1985 (Matthes & Seitz Debatte 21, zuerst 1898)
Hirn (2) Wer behauptet, Sex
bringe Männer um den Verstand, wird von den Frettchen
eines Besseren belehrt. Tübinger Wissenschaftler konnten an diesen Mardern
nachweisen, was bereits zuvor bei Vögeln entdeckt worden war: Schwellen
die Hoden, schwillt auch das Hirn. Im März, wenn der Frühling die Gefühle
der Frettchen entfacht, verdreifacht sich unter dem Einfluß des Sexualhormons
Testosteron das Gewicht der Hoden. Parallel dazu legten die Frettchengehirne
von 6,49 Gramm im Dezembertief auf 7,39 im April zu. Bei den Weibchen
konnte diese Veränderung nicht festgestellt werden. -
(mier)
Hirn (3) Gabi Teichert schreibt (Notizheft 23): In dem
folgenden Artikel heißt es immer Hirn. Es heißt aber, wie mein Universitätslehrer
Schlauch sagt: Gehirn. Hirn ist das, was mit Schnittlauch
serviert wird. Also z. B. Kalbshirn, Hirnwurst (süddeutsches Gericht). Dagegen
entspricht es der Hochachtung für dieses Organ, daß, wie Mitscherlich schreibt,
anders sein soll als z. B. bei Rehen (was ich nicht unbedingt
glaube, da man von lebendigen menschlichen Denkkästen, nämlich Kopfschachteln,
d. h. Knochen drum herum und innen blind, jene trüb-graue Masse, die auf unbeschreibliche
Weise z. B. die Gehwerkzeuge in Bewegung setzt) man dagegen als das Gehirn (ich
bin nicht sicher ob Gehhirn oder GEHirn richtig schreibt) normalerweise, so
wie Oberschulrat Wedel: Gehirn ... - Alexander Kluge, Die Patriotin. Texte/Bilder 1-6. Frankfurt
am Main 1979