orrat  In Brabant (Vogesen) haben M. Amet-Chevrier, 42 Jahre, und seine Frau, 39 Jahre, von nun an neunzehn Kinder. - (fen)

Vorrat (2) Da er von seiner Tochter (19 Jahre) die gehörige Sittenstrenge vermißte, tötete sie der Uhrmacher Jallet aus Saint-Etienne. Allerdings bleiben ihm noch elf weitere Kinder. - (fen)

Vorrat (3) Davis, Leah, eine englische Prostituierte, erzog alle ihre 13 Töchter zu Freudenmädchen und unterhielt mit ihnen um 1835 in London an verschiedenen Orten Bordelle. - (erot)

Vorrat (4) Ich war in großer Verlegenheit: eine dringende Reise stand mir bevor; ein Schwerkranker wartete auf mich in einem zehn Meilen entfernten Dorfe; starkes Schneegestöber füllte den weiten Raum zwischen mir und ihm; einen Wagen hatte ich, leicht, großräderig, ganz wie er für unsere Landstraßen taugt; in den Pelz gepackt, die Instrumententasche in der Hand, stand ich reisefertig schon auf dem Hofe; aber das Pferd fehlte, das Pferd. Mein eigenes Pferd war in der letzten Nacht, infolge der Überanstrengung in diesem eisigen Winter, verendet; mein Dienstmädchen lief jetzt im Dorf umher, um ein Pferd geliehen zu bekommen; aber es war aussichtslos, ich wußte es, und immer mehr vom Schnee überhäuft, immer unbeweglicher werdend, stand ich zwecklos da. Am Tor erschien das Mädchen, allein, schwenkte die Laterne; natürlich, wer leiht jetzt sein Pferd her zu solcher Fahrt? Ich durchmaß noch einmal den Hof; ich fand keine Möglichkeit; zerstreut, gequält stieß ich mit dem Fuß an die brüchige Tür des schon seit Jahren unbenutzten Schweinestalles. Sie öffnete sich und klappte in den Angeln auf und zu. Wärme und Geruch wie von Pferden kam hervor. Eine trübe Stallaterne schwankte drin an einem Seil. Ein Mann, zusammengekauert in dem niedrigen Verschlag, zeigte sein offenes blauäugiges Gesicht. »Soll ich anspannen?« fragte er, auf allen Vieren hervorkriechend. Ich wußte nichts zu sagen und beugte mich nur, um zu sehen, was es noch in dem Stalle gab. Das Dienstmädchen stand neben mir. »Man weiß nicht, was für Dinge man im eigenen Hause vorrätig hat,« sagte es, und wir beide lachten.  - (kaf)

Vorrat (5) Damals, als die Pflanzen aus den Flüssen in die Ozeane strömten, da nahmen die Fische und Wasser-Wesen allen Sauerstoff an sich, ohne Sauerstoff mußten sich diese Stoffe zur Ruhe begeben, aber wenn irgendein Strom sie durchdringt, der ihnen diesen Lebensstoff bringt, dann beginnt die Wiederkehr, dann beginnt der Aufstieg. Der Schwefel muß danach aus den Gestalten des Lebens herrühren. Den Harzen ist der Schwefel ähnlich, sagt man in einem Augenblick, den Oelen ist er ähnlich, findet man in einem andren Augenblick; aber sind die Harze des Baumes allein ein Stoff der Pflanze oder sind sie Stoffe der Tiere, die durch die Wurzelnahrung mit in die Pflanzenrinde hineingewachsen waren? Nun, das Fett hat sicher seine ganze Herrschaft in den Tieren. Die tierische Vorratsform ist das Fett. In den Pflanzen werden alle Oele, Fette und Harze tierischer Art sein. Entscheiden wir das einmal, bis wir Bestimmtes wissen. Wie die Kohle die Vorratsform der Pflanzen ist, so ist der Schwefel die Vorratsform des Tierischen im Allgemeinen. Da also haben wir sie nun alle beieinander, mag es nun richtig sein oder falsch. - Die toten Seelen haben wir im Urin, wenn man will, gemeinsam von Pflanze und Tier, aber sie haben den Lebensstoff, den Sauerstoff, an sich gefesselt. Die Baustoffe und Vorratsformen sind Holz, Kohle, Fette und Schwefel. Wenn diese in ihren konzentriertesten Formen mit dem Sauerstoff, dem Lebenserreger des Feuers und mit den toten Seelen des Harnes zusammenkommen, so gibt es ein ungeheures, lockeres Wachsen, das Wachsen hat keine Struktur, aber es geht auf. Widerstand kennt es nicht, sondern schafft sich Raum. So haben wir die Explosion. Mag sie auch Leben vernichten, so haben wir doch in der Explosion eine ungeheure Chimäre des Lebens, vielleicht aber ein Aufgehen selbst, das sich in andre Lebensformen fortpflanzen kann. Eine Explosion also wird Leben zerstören, sie wird aber zugleich eine ungeheure Entzündung eines Lebens sein, das lange Zeit tot gelegen hatte. Und dieses wird meine erste Gabe sein, die in der Explosion gefeiert wird. Nicht als der Zerstörer werde ich die Explosion vor sich gehen sehen, sondern als Lebenserzeugung wird sie geschehen, kein Makel fällt auf den, der nimmt und gibt in Einem. Sollten aber jene Sterbenden auf Dauer verloren sein? Wie kann der es glauben, der die Stoffe selbst zum Leben erwecken kann?  - Ernst Fuhrmann, Der Geächtete. Berlin 1983 (zuerst 1930)

Vorrat (6)  Dem Menschen ist keine Wegzehrung mitgegeben für irdische Unsterblichkeit. Sein Vorrat ist mit der Lebensbahn verbraucht. Wenn diese Bahn sich durch eine außergewöhnliche Verknüpfung von Ursachen verlängert, erschöpft sich der Schatz der Freuden und Gefühle, der Erinnerungen und Ideen, und der Mensch, als ein seiner Vorräte beraubter Reisender, verkommt und verlischt in der Einöde. - Rivarol, nach (riv)

Vorrat (7)  

Vorrat (8)

Vorrat (9)  In manchen Kolonien findet man in den oberen Teilen des Hügels richtige Friedhöfe eingerichtet. Man darf wohl annehmen, daß bei Unglücksfällen oder Epidemien, wenn die Termiten nicht mit dem Tode Schritt halten können im Auffressen der Leichname, die er ihnen über Gebühr liefert, sie diese nahe der Oberfläche aufstapeln, damit sie durch die Sonnenhitze rasch eintrocknen. Alsdann verarbeiten sie sie zu Pulver und schaffen sich so einen Vorrat an Lebensmitteln, mit dem sie die Jugend der Gemeinschaft ernähren.

Der Drepanotermes Silvestri hat sogar lebende Vorräte. Wenn die geheime Regierung des Termitennestes aus Gründen, die für uns undurchdringlich bleiben, annimmt, daß die Zahl der Nymphen das Notwendige übersteigt, pfercht man die überflüssigen in bestimmte Zellen ein, schneidet ihnen vorher die Beine ab, damit sie nicht durch unnütze Bewegungen ihre Fülle einbüßen, und verzehrt sie dann je nach dem Bedürfnis der Gemeinde.

Bei diesen Dreponoptermes finden sich auch sanitäre Einrichtungen. Die Exkremente werden in Verschlagen angesammelt, in denen sie verhärten und wahrscheinlich schmackhafter werden.  - (maet)

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