Ich kann bei dem Mann, den ich hochschätze, nicht argwöhnen, daß ihn auch nur der kleinste Sporn von Bitterkeit oder Boshaftigkeit zu diesen Angriffen reize. Ich glaube und bin überzeugt, sie sind unschuldig und bloß als Scherz gemeint. Aber bedenk es wohl, lieber Junge, Narren können den unterschied nicht sehen, und Buben wollen ihn nicht sehen; und du weißt nicht, was es heißt, den einen herauszufordern oder mit dem andern zu tändeln. Wenn sie sich zu gemeinsamer Verteidigung zusammentun, werden sie — darauf kannst du dich verlassen — den Krieg gegen dich auf eine solche Art führen, mein lieber Freund, daß du seiner und auch deines Lebens herzlich überdrüssig werden wirst.
Die Rachsucht wird aus einem giftigen Winkel ein
ehrenrühriges Märchen gegen dich richten, das weder
die Unschuld des Herzens noch die Lauterkeit des Lebenswandels abwehren wird.
Die Glückseligkeit deines Hauses wird erschüttert, dein Charakter, auf dem sie
beruht, allenthalben verwundet, deine Redlichkeit in Zweifel gezogen, dein Tun
verleumdet, dein Witz vergessen, deine Gelehrsamkeit
mit Füßen getreten. Um dir den letzten Auftritt deines Trauerspiels vor Augen
zu halten: die Grausamkeit und die Feigheit, diese Zwillingsschurken, die als
Mietlinge der Bosheit im Finstern herumschleichen, werden gemeinsam deine Schwächen
und Irrtümer bestürmen. Der beste von uns, mein lieber Junge, gibt sich hier
Blößen. Und glaube mir, glaube mir, Yorick: wenn es einmal zur Befriedigung
einer geheimen Lust beschlossen worden ist, daß ein unschuldiges, hilfloses
Geschöpf geopfert werden soll, so findet sich leicht in jedem grünen Gebüsch,
in das es sich verirrt hat, genug trockenes Reisig für das Feuer,
auf dem es geopfert werden soll. - (
shan
)
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