tunde,
meschuggene Jeden Morgen, wenn sich die Katzen aufgewärmt hatten,
wenn sie sich von der Nachtkühle erlöst fühlten, begannen sie mir nichts dir
nichts, grüppchenweise oder alle auf einmal, sich zu balgen, übereinander herzufallen,
sie konnten an den Gardinen schaukeln, sie rannten und wetzten hin und her,
immer wieder bufften ihre Köpfchen gegen Schrank und Stühle, eine halbe Stunde
lang tobten die Katzen durch die Küche, warfen unsere Kleider und Wäschestücke
von den Stühlen, sie schleppten aus der Küche Handtücher herbei, zerrten und
rissen an den Schuhen und Pantoffeln, sausten unter die Zudecke und kämpften
dort im Dunkeln weiter, rollten sich zu Knäueln zusammen, alles, was auf dem
Tisch stand, schubsten die Katzen herunter ... Ungefähr dreißig Minuten hielt
diese meschugge Stunde vor, bis die Katzen japsten
und erschöpft, mit hängenden Zünglein, auf den grünen Teppich niedersanken,
sich auf den Stühlen lagerten, sich gegenseitig beleckten, einander mit langen
Zungen strichen, wiederherrichteten, einander das Pelzchen an Hals und Kopf
putzten. Dann schlummerten sie wieder ein und seufzten süß ... Dieses Ritual
der meschuggen Stunde wiederholte sich jeden Tag. - Bohumil Hrabal, Die Katze Autitschko. Nach:
B. H., Leben ohne Smoking. Frankfurt
am Main 1993 (BS 1124, zuerst 1986)
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