rofessorenwitz Eugen Fischer wies in seinem anthropologischen Kolleg immer darauf hin, daß in der Hominidenreihe (Menschen und Menschenaffen) nur der Mensch eine so besonders auffällige Ausbildung seines Gehirns und seines Gesäßes aufzuweisen habe: Kein Affe hat ein Hinterteil von irgendwie beträchtlichen Ausmaßen. Hirn- und Gesäßentwicklung haben beide offenbar etwas mit dem aufrechten Gang des Menschen zu tun.
Diese anatomischen Erkenntnisse möchte ich wie folgt ergänzen: Die statistische
Auswertung vieler Tausender von Hirnwägungen hat
einwandfrei gezeigt, daß die Hemisphären des Gehirns voluminöser zu entwickeln
das männliche Geschlecht sich offenbar besonders hat angelegen sein lassen
(wobei ich wohl weiß, daß eine rein quantitative Vermehrung nicht ohne
weiteres eine qualitative Höherleistung dieses Organes involviert). Man
wird also nicht umhin können, hinsichtlich der Entwicklung der Hirnhemisphären
dem männlichen Geschlechte einen deutlichen Vorsprung
einzuräumen. Dieser Vorsprung wird vom weiblichen Geschlecht allerdings
durch eine noch bedeutendere Entwicklung jener entgegengesetzten Hemisphären
wettgemacht, von denen Eugen Fischer ebenfalls sprach, und die näher
zu charakterisieren ich mir daher ersparen kann; in dieser Hinsicht besteht
offenbar eine unbestreitbare Überlegenheit des weiblichen Anteils der Menschheit
über den männlichen, und zwar ebenfalls in einem spezifisch menschlichen
Merkmal. - Horst Geyer, Prof. Dr. med. habil., Über die Dummheit
(zitiert nach der 11. unveränderten Auflage Wiesbaden 1984, zuerst 1954)
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