achwachsen Die
Marmorarten wachsen in den Steinbrüchen. Plinius belichtet dies mit der Autorität
des hervorragenden Naturforschers und nach dem Zeugnis von Arbeitern, welche
bestätigen, daß die Breschen, die sie den Gebirgen schlagen, nicht von Dauer
sind, weil der Stein wieder nachwächst und sie wieder ausfüllt. Diese Tatsache
beklagt er mit folgendem Ausruf: »Wenn dem so ist, kann die Verschwendung niemals
mit ihrem Ende rechnen.« Auf gleiche Weise berichtet Strabo, daß die in Ätolien
ausgebeuteten Eisenminen sich mit der Zeit wieder auffüllen, ebenso der Stein
in den Brüchen von Rhodos, der Marmor in denen von Paros, das Salz in den Bergwerken
Indiens, wie Kleitarchos bezeugt. - Nach
(
cail
)
Nachwachsen
(2) Eines Morgens kam ich bei ihm vorbei und
beobachtete eine Zeitlang, wie er auf dem Papier Käfer, Pflanzen, Menschenfragmente,
Violinen und Sterne, Schlangen und Ohren aus dem Tanz
der Hand entstehen ließ. Als ich ihn am Mittag wieder
abholte war der Tisch voll von Blättern Arpscher Vegetation.
Ich konnte nicht begreifen, wie man so ungehemmt und mit so heiterem Gewissen
eine solche Produktion m so kurzer Zeit hervorbringen konnte: »Was willst du?
Es wächst mir wie die Fußnägel. Ich muß es abschneiden,
und es wächst mir dann immer wieder nach«, erklärte er. - Hans Arp,
nach: Hans Richter, Dada - Kunst und Antikunst. Köln 1964
Nachwachsen (3)
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