erl   »Keine Tätowierungen oder Narben, vermute ich?«

»An den Teilen, die ich untersucht habe, nicht. Die Haut ist wie die eines Menschen, der selten an die frische Luft kommt.«

»Wohl sehr behaart?«

»Ja. Ich kann Ihnen beinahe den Typ schildern, dem er angehört. Braun, nicht sehr groß, eher klein, aber stämmig, mit kräftig entwickelten Muskeln, dunkle, harte Haare auf Armen, Händen, Beinen und Brust. In Frankreich gibt's auf dem Lande viele solcher Leute, solide, eigenwillige, bockige Kerle. Ich bin gespannt darauf, seinen Kopf zu sehen.«

»Wenn er gefunden wird!« - Georges Simenon, Maigret und der Kopflose. München 1971 (Heyne Simenon-Kriminalromane 13, zuerst 1955)

Kerl (2)  Hörbar aufatmend, folgte Torrence dem Wink, wischte sich den Schweiß ab und seufzte: »Der Kerl macht mich ganz fertig. Er ist stumm wie ein Fisch; nicht ein Sterbenswörtchen ist aus ihm herauszukriegen. Zweimal hatte ich gehofft, er würde endlich etwas sagen. Ich bin fest davon überzeugt, daß er etwas weiß. Beide Male sah es so aus, als ob er mit seiner Widerstandskraft am Ende wäre. Er blickte mich flehend an, aber dann besann er sich in letzter Sekunde doch wieder anders und schwor von neuem, er wisse nichts. Mir steht das schon bis zum Hals. Und eben hat er mich derartig gereizt, daß ich ihm eine 'runtergehauen habe. Wissen Sie, was er da gemacht hat?«

Maigret antwortete nicht.

»Er hat sich an die Backe gefaßt und laut gewimmert, als spräche er mit einer anderen ›Tante‹: ›Huch, wie böse Sie sind.‹ Ich darf das nicht noch einmal tun, ich wette, das ist ihm noch ein Genuß- Georges Simenon, Maigret und die Tänzerin Arlette. München 1972 (Heyne Simenon-Kriminalromane 4, zuerst 1950)

 

Mann

 

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