antomas   Fantômas. Paris 1913-1914. Ein Film in fünf Teilen von Louis Feuillade. Mit René Navarre (Fantômas), Bréon (Inspektor Juve), Georges Melchior (Fandor), Renée Carl (Lady Beltham). Länge: 5478 m.

 Fantömas, III. Teil, Ein Toter tötet. Fandor, der sich aus der brennenden Villa in Auteuil gerettet hat liest im Krankenhaus die Morgenzeitungen. Er erfährt, daß die Opfer der Explosion, die der gefährliche Fantômas verursacht hat, zum größten Teil nicht mehr zu identifizieren sind. Unter ihnen befinde sich der berühmte Polizist Inspektor Juve. ln dem zweifelhaften Trödelladen der Mère Toulouche in der Nähe des Pariser Justizpalastes — Mère Toulouche ist als Hehlerin bekannt — verkehren eigenartige Gestalten. Bei ihr befinden sich auch der Gefängniswärter Nibet, Vertrauensmann der Witwe, und Cranajour, der die Mère Toulouche um Unterschlupf gebeten hat. Cranajour ist Juve. Auf dem Montmartre, in der Rue Norvins, wird der Künstler Jacques Dollon von Fantômas heimtückisch angefallen und mit einem schweren Schlafmittel betäubt. Zwei Komplizen von Fantö-mas erscheinen mit einem großen Koffer, den sie neben den Sessel stellen, in dem Jacques Dollon wie tot sitzt. Am nächsten Morgen entdeckt die Putzfrau nicht nur den bewußtlosen jungen Maler, sondern bei ihm auch die Leiche einer jungen Dame der feinsten Pariser Gesellschaft.

Der herbeigerufene Kommissar findet neben der Toten einen Brief der den Bewußtlosen in den Verdacht rückt, der Mörder zu sein: "Gnädige Frau! Wenn Sie auf den Montmartre kommen, werde ich Ihnen gern die für meine nächste Ausstellung bestimmten Keramikarbeiten zeigen. Meine Schwester Elisabeth muß gleich hier sein, Ihr sehr ergebener Jacques Dollon." Der Kommissar verhaftet den jungen Mann und läßt ihn in das Untersuchungsgefängnis überführen. Dort wird er von Nibet in seiner Zelle erwürgt. Fandor. der vom Tode Dollons erfährt, informiert die Presse. Ihm kommen die Umstände des Falles nicht geheuer vor. Er wohnt dem Beginn der Untersuchung bei. Die Schwester des Malers, Elisabeth, meldet sich. Fandor begleitet sie zu der Zelle, in der man die Leiche ihres Bruders aufgebahrt hat. Aber die Zelle, die von zwei Wärtern bewacht wird, ist leer. Einer der beiden Wärter ist Nibet.

Elisabeth verläßt den Journalisten und begibt sich in das Atelier ihres Bruders. Dort entdeckt sie durch einen Zufall in einem Buch einige merkwürdige Notizen: "Baronin de Vibraye 3. April Jacques Dollon / Dep — / Sonia Davidoff 12. April / Thomery Mitte Mai / Nanteuil Ende Mai.“ Zur gleichen Stunde vollzieht sich unter den Häusern und Straßen von Paris, im Labyrinth der unterirdischen Kloaken und Abwässerkanäle, ein unerhörter Vorgang. Der Gefängniswärter Nibet und der Schwarze Mann, Fantômas, machen sich an der Leiche Jacques Dollons zu schaffen. Der Schwarze Mann entnimmt einem Operationsbesteck ein Skalpell und ergreift eine der Hände des Toten — — — Fandor geht, in Gedanken versunken, auf den Dächern des Justizpalastes spazieren. Er sucht nach einer Erklärung für das Verschwinden der Leiche.

Aus der Ferne wird er beobachtet, von Cranajour-Juve, der das Treiben des Freundes durch einen Feldstecher verfolgt. Durch einen Schacht dringt Fandor in das Kanalisationssystem ein. Mère Toulouche spielt Karten. Nibet winkt Cranajour zu sich und fordert ihn auf, ihm in den Keller zu folgen. In einem finsteren Gang erblicken sie Fandor, der nach Indizien sucht. Nibet greift zu seinem Messer, aber Cranajour rettet Fandor, indem er ihn ins Wasser stößt.

Der Zuckerfabrikant Thomery veranstaltet einen großen Ball zu Ehren der Prinzessin Sonia, die er heiraten will. Tout Paris hat sich bei ihm versammelt. Zum ersten Male tanzt man in der Gesellschaft Tango. Scheinbar uninteressiert mischt sich der Bankier Nanteuil unter die Gäste. Sein Blick fällt auf die kostbare Perlenkette der Prinzessin, Als die Prinzessin an ihm vorübertanzt, zerreißt er geschickt den Saum ihres Kleides. Die Prinzessin muß sich in ihr Boudoir begeben, in dem sich Nanteuil-Fantômas hinter einem Vorhang versteckt hat. Er stürzt sich auf die Prinzessin und betäubt sie. Er löst die Perlenkette von ihrem Hals und wirft sie aus dem Fenster. Unten steht ein Komplize und hebt sie auf. Ruhigen Schrittes kehrt Fantômas in den großen Salon zurück. Im Boudoir herrscht Bestürzung. Nur langsam kommt die Prinzessin wieder zur Besinnung. Ein Kriminalbeamter trifft ein. Der Ball wird abgebrochen. Sämtliche Gäste werden durchsucht, ohne Erfolg. Der Erkennungsdienst photographiert den Hals der Prinzessin, der eine Druckstelle aufweist. Im Labor des Justizpalastes wird diese als Fingerabdruck identifiziert. Fandor erfährt das Ergebnis der Untersuchung:

Der Fingerabdruck am Hals der Prinzessin stammt von Jacques Dollon, der seit zehn Tagen tot ist. Fandor ist bestürzt. Fantômas beschließt, seinen Konkurrenten im Zuckergeschäft, Thomery, zu töten. Er beauftragt Lady Beltham, mit Thomery über einen Rückkauf der gestohlenen Halskette zu verhandeln. Lady Beltham nimmt Kontakt zu dem reichen Zuckerfabrikanten auf und schickt ihm, zum Beweis, daß die Kette in ihrem Besitz ist, zwei Reihen der Perlen. Thomery begibt sich in die Wohnung der Lady Beltham in der Rue Lecourbe und wird dort von zwei schwarz gekleideten Männern ermordet.

Elisabeth, die junge Schwester Dollons, ahnt, daß sie in Gefahr ist. Sie versteckt sich in der Pension Bourrat in Auteuil. Von dort aus läßt sie Fandor die Nachricht zukommen, daß sie ihm ein wichtiges Dokument anvertrauen wolle. Es handelt sich um die merkwürdigen Notizen, die sie im Atelier ihres Bruders gefunden hat. Um sie vorläufig in Sicherheit zu wissen, klemmt sie sie in einen Tintenlöscher. Plötzlich erscheint Jules, der Hotelkellner, in ihrem Zimmer, mit einem Getränk, das ein starkes Schlafmittel enthält. Elisabeth verliert das Bewußtsein. Fantômas erscheint.

Gemeinsam mit Jules sucht er die verräterischen Notizen. Als sie sie nicht finden können, beschließt Fantômas, Elisabeth zu töten, und öffnet den Gashahn. Fandor, mit Elisabeth verabredet, betritt die Pension. Da es nach Gas riecht, schlägt er die Tür des Zimmers ein und trägt die Bewußtlose aus dem Raum. Fandor beschließt, Elisabeth in einem Kloster zu verbergen. Unterwegs kommt Elisabeth zu sich und verrät Fandor das Versteck des Dokuments. Er verspricht es an sich zu nehmen. In der Nacht klettert Fandor in Elisabeths Zimmer und findet die Notizen. Als er ein Geräusch an der Tür vernimmt, versteckt er sich in einem großen Koffer. Fantômas, Nibet und die Pensionswirtin betreten das Zimmer. Fantômas, als Kriminalkommissar verkleidet, zeigt einen Durchsuchungsbefehl vor. Vergeblich stellen Fantômas und Nibet das Zimmer auf den Kopf. Die Zeit drängt.

Sie beschließen, den großen Koffer, in dem Fandor sich versteckt hat, mitzunehmen, um seinen Inhalt später zu untersuchen. Der Koffer wird mit einem Taxi in die Rue Lecourbe befördert. Während der Fahrt verläßt Fandor sein Versteck und entdeckt, daß das Taxi auch die Leiche eines Mannes befördert. In der Redaktion der Zeitung "Le Capital“ erfährt er, daß Thomery ermordet worden ist. Sofort denkt Fandor an die Leiche im Taxi. Später, am Ufer der Seine, erblickt Fandor Cranajour. Er folgt ihm, weil er vermutet, daß es Juve ist. Seine Vermutung wird bestätigt, als er mit Cranajour-Juve in Juves ehemaligem Büro im Justizpalast zusammentrifft.

Die Freude des Wiedersehens ist groß. Juve, der durchschaut hat, daß der Bankier Nanteuil und Fantômas ein und dieselbe Person sind, will den Verbrecher endlich stellen. Nanteuil sitzt in seinem Arbeitszimmer. Juve und Fandor stürmen herein. Überrascht hebt Fantômas die Hände. Es scheint, daß er sich aufgibt. Juve untersucht Fantômas. Dabei entdeckt er, daß der Verbrecher Handschuhe trägt, die aus Menschenhaut gefertigt sind. Die Herkunft des Fingerabdrucks am Hals der Prinzessin ist aufgeklärt!

Fantômas öffnet eine Geheimtür und entkommt. - (net)

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Fabelmenschen Verbrecher, großer Verwandlung Anarchismus
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