antômas   Fantômas. Paris 1913-1914. Ein Film in fünf Teilen von Louis Feuillade. Mit René Navarre (Fantômas), Bréon (Inspektor Juve), Georges Melchior (Fandor), Renée Carl (Lady Beltham). Länge: 5478 m.

Fantômas, II. Teil, Juve gegen Fantômas. Juve in seinem Büro. Bei ihm ist der Journalist Fandor, der den Freund, dem Fantômas wieder einmal entkommen ist, zu trösten versucht. Juve liest den Polizeibericht: Im Hause eines Doktor Chaleck ist die Leiche einer Frau mit bis zur Unkenntlichkeit verstümmeltem Gesicht gefunden worden. Aus den Papieren, die sie bei sich trägt, schließt man, daß es sich bei der Toten um Lady Beltham handelt. Juve und Fandor schlendern über die Boulevards. Plötzlich fällt ihnen das seltsame Benehmen einer Frau auf, die einer zweifelhaften männlichen Gestalt, die aus einem Wagen gestiegen ist, einen Zettel überreicht, auf dem zu lesen ist, daß ihr Liebhaber, ein Weingroßhändler, sie an der Gare de Lyon in einem bestimmten Zug erwarten und 150 000 Francs bei sich führen werde. Der Name der Frau ist Josephine.

Juve und Fandor trennen sich. Fandor verfolgt Josephine, Juve die zweifelhafte männliche Gestalt. Aber schon bald verliert Juve den Unbekannten aus den Augen, der im Verkehrsgewühl verschwindet. Fandor hat mehr Glück. Es gelingt ihm, Josephine in die Metro zu verfolgen. An der Haltestelle "Barbès" verläßt Josephine die Metro und trifft sich an der Gare de Lyon mit dem Weinhändler. Als sie in einen Zug steigen, steigt Fandor, von den beiden unbemerkt, ebenfalls ein. Josephine und ihr Liebhaber machen es sich in einem Abteil Erster Klasse gemütlich. Unauffällig hält Fandor sich in ihrer Nähe und beobachtet sie.. Inzwischen haben zahlreiche dunkle Gestalten den Zug bestiegen und verstecken sich. Der Zug fährt ab. Die Banditen überfallen das Abteil. Dem Weingroßhändler werden die 150 000 Francs, Fandor sämtliche Papiere geraubt. Der Waggon, in dem die Opfer ihrem Schicksal überlassen werden, wird abgehängt und rollt dahin, dem heranrasenden Orient-Simplon-Expreß entgegen. Im letzten Augenblick springen Fandor und der Weingroßhändler ab. Es kommt zu einer der größten Eisenbahnkatastrophen aller Zeiten.

Aber auch die Banditen werden bitterlich enttäuscht. Sie müssen entdecken, daß das dem Weinhändler geraubte Geld aus Halbscheinen besteht. Juve und Fandor machen sich auf die Spur von Fantômas und seinen Komplizen. Am Quai de Bercy, mitten zwischen den Weinfässern, die dort gelagert sind, geraten sie in eine Falle und in Lebensgefahr. Sie werden von den Banditen beschossen. Rauch entsteigt den Fässern, die Fantômas in Brand gesteckt hat. Es gelingt Juve und Fandor aber, sich an die Seine zu retten. Im Café Chantant sitzt Josephine allein an einem Tisch. Sie ist ausgelassener Stimmung und trinkt Champagner. Hinter ihr tanzen die Besucher des Cafés Tango. Mit ihrem Fächer und einer Pfauenfeder am Hut spielt sie die vornehme und strahlende Dame. Fandor stellt ihr Juve vor. Ihre Ausgelassenheit verwandelt sich in Besorgnis. Sie verspricht, einen Kontakt mit Doktor Chaleck herzustellen. Inspektor Juve tanzt mit ihr. Einige Tage später sitzt abends Doktor Chaleck alias Fantômas im Café Chantant. Es wird ihm bedeutet, daß man ihn vor dem Café erwartet. Als er seinen Mantel und seinen Zylinder an der Garderobe abholt, wird er von zwei Polizisten gepackt. Aber sie bekommen nur die Ärmel seines Mantels zu fassen. Fantômas kehrt an seinen Tisch zurück. Lady Beltham verbirgt sich in einem Kloster.

Fantômas spielt ihr einen Brief in die Hände, in dem er sie um ein Rendezvous bittet. Sie solle ihn an jedem Dienstag um Mitternacht in ihrer alten Villa erwarten. Einige Tage später besichtigen Juve und Fandor die Villa unter dem Vorwand, sie mieten zu wollen. Sie werden eingelassen. Befremdet von dem üppigen neogotischen Dekor sehen sie sich um. In dem Zimmer, in dem sich Fantömas mit Lady Beltham getroffen hat, entdecken sie einen Federhalter mit noch frischer Tinte, der ihren Argwohn weckt. Der Portier gibt ihnen zu verstehen, daß es in der Villa, die aus diesem Grund zum Verkauf stehe, spukt. Im Keller stoßen Juve und Fandor auf eine beeindruckende Lüftungs- und Heizungsanlage sowie einige große mit Wasser gefüllte Zisternen. Am Dienstag darauf erscheint Lady Beltham vor der Villa, in der sie sogleich verschwindet. Juve und Fandor klettern über das verschlossene Gittertor und folgen ihr. Sie stehlen sich ins Haus und verstecken sich hinter einer Lüftungsklappe des Salons, in dem ihnen der frisch benutzte Federhalter aufgefallen ist. Fantômas und die Lady betreten den Salon und unterhalten sich zärtlich. Fantômas schließt die Lüftungsklappe, hinter der Juve und Fandor dem Gespräch lauschen, aber es gelingt den beiden, sie vorsichtig wieder zu öffnen.

So erfahren Juve und Fandor, daß Fantômas beschlossen hat, den Inspektor zu töten. Sie hören noch, daß ein lautlos arbeitender Mörder die Tat ausführen soll. Fantômas, der einen Luftzug bemerkt, schließt die Klappe erneut. Vier Tage später erwartet Juve seinen Mörder. Er schützt seine Brust mit einer Weste, die mit Nägeln gespickt ist. Fandor versteckt sich in einem großen Koffer neben dem Bett, auf dem Juve liegt. Auf der Straße hält ein Wagen an. Einige Augenblicke später schlüpft der Mörder durch das offene Fenster. Es ist eine Riesenschlange. Sie umschlingt Juve, doch Fandor gelingt es, den Freund zu befreien und die Schlange in die Flucht zu schlagen. Sie verschwindet, wie sie gekommen ist, in der Dunkelheit. Der maskierte Fantômas dringt in die Villa der Lady Beltham ein, um am elektrischen Zähler in der Küche eine Zeitbombe anzubringen. Eine große Schar Polizisten verfolgt ihn. Fantômas entweicht in den Keller und versteckt sich auf dem Grund einer Zisterne. Er atmet durch eine leere Flasche, die auf der Wasseroberfläche schwimmt. Die Polizisten können ihn nicht entdecken. Fantômas steckt das Haus in Brand, das nach der Explosion der Zeitbombe zusammenstürzt. Liegen Juve und Fandor tot unter den Trümmern? - (net)

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