nbeirrbarkeit Die Neunzahl ist uns aus neurotischen Phantasien wohl bekannt. Sie
ist die Zahl der Schwangerschaftsmonate und lenkt, wo immer sie
vorkommt, unsere Aufmerksamkeit auf eine Schwangerschaftsphantasie hin.
Bei unserem Patienten handelt es sich freilich um neun Jahre, nicht um neun
Monate, und die Neun, wird man sagen, ist auch sonst eine
bedeutungsvolle Zahl. Aber wer weiß, ob die Neun nicht überhaupt ein
gutes Teil ihrer Heiligkeit ihrer Rolle in der Schwangerschaft
verdankt; und die Wandlung von neun Monaten zu neun Jahren braucht uns
nicht zu beirren. Wir wissen vom Traum her, wie die „unbewußte
Geistestätigkeit“ mit den Zahlen umspringt. Treffen wir z. B. im Traum
auf eine Fünf, so ist diese jedesmal auf eine bedeutsame Fünf des
Wachlebens zurückzuführen, aber in der Realität waren es fünf Jahre
Altersunterschied oder eine Gesellschaft von fünf Personen, im Traum
erscheinen sie als fünf Geldscheine oder fünf Stücke Obst. D. h. die
Zahl wird beibehalten, aber ihr Nenner beliebig, je nach den
Anforderungen der Verdichtung und Verschiebung vertauscht. Neun Jahre
im Traum können also ganz leicht neun Monaten der Wirklichkeit entsprechen. Auch spielt die Traumarbeit noch in anderer Weise mit den
Zahlen des Wachlebens, indem sie mit souveräner Gleichgültigkeit sich
um die Nullen nicht bekümmert, sie gar nicht wie Zahlen behandelt. Fünf
Dollars im Traum können fünfzig, fünfhundert, fünftausend Dollars der
Realität vertreten. - Sigmund Freud, Eine
Teufelsneurose
im 17.Jahrhundert
. Nach Wikipedia
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