odeskampf   Es begann früh am Morgen. Ich fand mein Kleinod auf dem Boden, zuerst dachte ich, er hätte sich betrunken, manchmal kam er beduselt nach Hause und kroch ins Bett, wenn ich noch bei der Arbeit war, denn wenn er so dalag, konnte man doch nicht erkennen, ob er torkelte oder nur Fehlleistungen vollbrachte, im Gegenteil, er war sogar ganz lieb, weil er lächelnd im Bett lag. Nun aber wälzte er sich und bat den Herrgott, er möge ihn zu sich nehmen, er behauptete, in seinem Bauch sei es, als hätte ihm jemand mit einem glühenden Schlüssel die Leber aufgebrochen. Und kaum hatte er das gesagt, rollte er sich wieder zusammen und wälzte sich auf dem Boden, und er glaubte, gleichzeitig erbrechen und auf die Toilette gehen zu müssen, er war gespenstisch bleich und hatte so schöne Augen, wie ich sie an ihm noch nie gesehen hatte, er bat mich, seine Hand zu halten und versprach mir, von nun an brav zu sein und nur noch Mineralwasser zu trinken, wir würden ein neues Leben anfangen, und wieder wollte er, daß ich ihn festhielt und streichelte, er nahm den Kater und legte ihn sich als Kompresse auf den Kopf, doch Etan wich vor meinem Mann zurück, er hatte sogar feindliche, flachgepreßte Ohren wie ein bissiges Pferd. Und dann kroch der Kater unters Bett, und mein Mann sah darin ein Zeichen, daß er schon bald sterben würde, denn Katzen können den Tod ihres Herrn prophezeien.  - (hra4)
 
 

Sterben

 

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