Tag, verlorener  Wohlgefrühstückt machte er sich an diesem Dienstagmorgen auf den Weg zur Arbeit, öffnete seine Wohnungstür im dritten Obergeschoß und fand sich einem Froschmann gegenüber, direkt vor der Nachbarstür, komplett mit Maske, Flossen und Sauerstoff-Flaschen auf dem Rücken, schwarzem Neoprenanzug mit gelben Streifen an den Seiten, glitzernd von Wassertropfen. Er schien gerade aufschließen zu wollen, drehte den Kopf leicht nach links in seine Richtung und sagte dumpf etwas wie "Ich habe mich so dran gewöhnt".

Das nächste, woran er sich erinnern konnte, war wieder eine Tür, diesmal die große lindgrüne zum  S-Bahnhof, links die abgestellten Fahrräder, rechts die Bretterwand der Baustelle, dann die Treppe hoch zum Bahnsteig, alles wie immer.

Er ließ sich in den S-Bahn-Sitz fallen. Ob er seine Wohnung abgeschlossen hat, ob mit dem Mann im Taucheranzug  etwas geredet hat, ob im Treppenhaus nasse Spuren zu sehen waren, wie er die Treppe hinunter gefunden hat auf die Straße, - das alles wußte er nicht mehr, die fünf Minuten von der eigenen Wohnungstür bis zur S-Bahnhof-Tür waren ihm abhanden gekommen;  Immerhin habe ich aber rechtzeitig die S-Bahn erreicht, wie jeden Tag, sagte er sich und sah auf die Uhr. Die Stunde stimmte, aber es war einen Tag später  - (cel)

 

Tag Verlust

 

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