reuße   Vertrag v. 1..1. 1764.  Nachdem die Mademoiselle Sophia Fridericke von L... eingewilliget hat, meine Maitresse zu werden, und mit mir zu leben, wie ich und sie zugesagt hat; so engagire mich hiemit, folgendes zu halten und zu geben:

1)      Freyes Quartier, standesmäßig zu eßen und trincken, Licht, Holtz und Aufwartung.

2)      Kleider und andere Präsenter, die sich darnach reguliren, nachdem Ihr comportement oder Vertrag sein wird.

3)      Monathlich fünfundzwanzig Reichsthaler Taschengeld, um ihre kleinen Ausgaben nach ihrem plaisir damit zu bestreiten.

4)      Ich werde anfangen ihr einen französischen Sprachmeister zu geben, und wenn ich werde content oder zufrieden von ihr seyn, so werde ich Ihr einen Tanzmeister geben, auch die Music lernen lassen.

5)      Im Fall aber, daß ich Sie aus freyem Willen, und ohne daß Sie mir Gelegenheit dazu giebt, abandoniren oder verlassen sollte, wie ich doch nicht glaube; so verbinde mich hiemit, Ihr jährlich hundert Reichsthaler pension zugeben, und das so lange mich Gott leben läßt, oder einmahl vor allemahl tausend Reichsthaler, um sich zu verheyrathen.

6)      Wenn der Fall kommen sollte, daß ich mich in ein ander Land begebe, und Sie mir folgen will; so verspreche Ihr auf die nehmliche honorable Art und noch besser zu halten, und an die Mutter von dieser Mademoiselle, Madame D ... geb. B ... jährlich hundert Reichsthaler pension solange, als die Mademoiselle bey mir bleiben wird. Im Fall sie mir aber nicht folgen will, bin ich an keine pension und Versprechung gebunden, sondern dependirt von meinem freyen Willen, was ich ihr geben will.

7)      Endlich wenn Sie sich gut gegen mich bezeiget und sich an mich attachiret, so will und werde Ihr noch viel größere Wohlthaten wiederfahren lassen, als ich Ihr hier oben versprochen. Gegeben Berlin den 15 July 1764. (L.S.) de C...    Hymmen, Beytr. z. d. jur. Lit. in d. Preuß. Staaten, 6. Slg. (1780), S. 147.   - Aus: Wilhelm Ebel, Curiosa iuris germanici. Göttingen 1968

Preuße (2)  Scheffner, Johann George (1736-1820), früher Offizier, dann preußischer Kriegs- und Steuerrat, einer der geistreichsten und bedeutendsten erotischen Dichter Deutschlands. Sein Hauptwerk sind die »Gedichte im Geschmack des Grécourt. Frankfurt u. Leipzig (Königsberg, Kanter) 1771. 8°, 160 S.«; wiederholt aufgelegt, auch unter neuen Titeln, wie: »Gedichte nach dem Leben. 4. Aufl. London (Berlin, Hamburg) 1786« und »Natürlichkeiten der sinnlichen und empfindsamen Liebe. Bd. 1. o. O. (Königsberg) 1789« erschienen. Wie kein anderer hat er es verstanden, selbst die gewagteste Erotik durch die bestrickendste lyrische Form zu adeln, so wenn er die »Opferung«, »Röschens Röschen«, »Erinnerung der Schäferstunde« glühend besingt. Scheffner, der sich übrigens nie zur Verfasserschaft dieser erotischen Gedichte bekannt hat, ist auch der Autor eines anderen Erotikums, und zwar von »Ernst und Minette. Ein Roman mit einigen Beilagen. Mit 7 lüsternen Kupfertafeln.« Cythere (Berlin, Matzdorff 1791) - (erot)

Preußen (3) Von Hammerstein-Equort und von Stülpnagel wollten 1933 eventuell etwas machen; 1938 wollten Halder und von Brauchitsch, zusammen mit einigen anderen Generälen, vielleicht etwas machen;

1939 hieß es, von Hammerstein-Equort, der in Köln saß, werde eventuell etwas unternehmen.

1939-42 waren die Generäle im großen und ganzen erfolgreich, erfolgreiche Generäle putschen nicht.

1943 wollte von Kluge vielleicht etwas machen; von Kluge war als Schnellfahrer hekannt. Bei seinen Blitzhesuchen im Auto zur Front wies er die Fahrer an, besonders rasch zu fahren. Er unterbrach Attentatspläne gegen Hitler, an denen er mitwirken wollte, dadurch, daß er bei einer Autofahrt schwer verunglückte. Der GFM von Witzleben mußte sich, bevor er einen Putschplan in Angriff nehmen konnte, einer Hämorrhoidenoperation unterziehen; während er in der Klinik lag, nahm ihm Hitler sein Amt weg. Von Manstein hatte, wenn er strategische Erfolge aufzuweisen hatte, keine opponierenden Absichten. Wenn er opponieren wollte, hatte er immer gerade keine Erfolge gehabt; aber 1943 hatten die wenigsten höheren Führer durchschlagende Erfolge; unglückliche Feldherren können nicht putschen.  - (klu)

Berlin Deutsche
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