rankenpfleger  Um sich den Typhus nicht selbst zuzuziehen, hatten sie daran gedacht, sich das Gesicht in der Art von Chirurgen zu maskieren. Da diese Masken aber teuer waren und ihre Benutzung ihnen kompliziert erschien, hatten sie sich darauf beschränkt, groteske Karnevalsköpfe zu erstehen, in deren Nasenlöcher sie Knoblauchzehen, Zwiebeln und mit Essig getränkte Watte gesteckt hatten. Und Scipion wurde von seltsamen Krankenpflegern mit Masken von Negerköpfen oder chinesischen Kriegern gepflegt, Masken, die dem armen Teufel nächtliche Schrecken einjagten. Salomon hatte sich mit einem kleinen Schweinskopf herausgeputzt und Eisenbeißer sich mit einem besonders gefährlichen Apparat versehen: einem Raubvogelkopf mit einem riesigen Schnabel, den er mit Kampfer, mit doppeltkohlensaurem Natron, mit Brause-Antipyrin, mit grauem Salz, mit rotem Pfeffer, mit Naphtalin, mit Nelken, mit wilder Minze sowie mit Lappen vollgestopft hatte, die getränkt waren mit Ammoniak, Jodtinktur, Petroleum und Eau de Javel. - (eisen)

Krankenpfleger ⁽²⁾  Bugli war Pfleger in einem Krankenhaus, und im Verein mit drei anderen Pflegern verbrachte er sein Leben herrlich und in Freuden. Allen vier Krankenpflegern schmeckte ein gutes Essen und ein guter Wein, und sie waren gern in Gesellschaft. Jede Woche organisierten sie ein Essen in einem renommierten Spezialitätenrestaurant, und sie gefielen sich den ganzen Abend in geistreichen, witzigen Bemerkungen, zu denen der Wein ein übriges tat. Aber den größten Spaß hatten die vier Krankenpfleger mit den Frauen, und jede Woche organisierten sie eine Orgie mit Frauen, die in der Mitte eines Zimmers auf einem Haufen lagen, und die sie alle zusammen besprangen. Bei dieser Tätigkeit amüsierten sie sich sehr, auch weil nicht selten die Ehefrauen wichtiger Persönlichkeiten aus dem Krankenhaus dabei waren, so daß es noch aufregender wurde, wenn es darum ging, anderen davon zu erzählen.  - Gianni Celati, Der Lahme in der Wüste. In: G. C., Cinema naturale. Berlin 2001