(dafnis)
Jupiter
(2)
ALKMENE. Schützt mich, ihr Himmlischen!
Sie
fällt in Amphitryons Arme.
AMPHITRYON. Anbetung dir
In
Staub. Du bist der große Donnerer!
Und dein ist
alles, was ich habe.
VOLK. Er ists! In Staub! In Staub das Antlitz hin!
Alles wirft sich zur Erde außer Amphitryon.
JUPITER.
Zeus hat in deinem Hause sich gefallen,
Amphitryon,
und seiner göttlichen
Zufriedenheit soll dir ein
Zeichen werden.
Laß deinen schwarzen Kummer jetzt
entfliehen,
Und öffne dem Triumph dein Herz.
Was
du, in mir, dir selbst getan, wird dir
Bei mir, dem,
was ich ewig bin, nicht schaden.
Willst du in meiner
Schuld den Lohn dir finden,
Wohlan, so grüß ich freundlich
dich, und scheide.
Es wird dein Ruhm fortan, wie
meine Welt,
In den Gestimen seine Grenze haben.
Bist
du mit deinem Dank zufrieden nicht, Auch gut:
Dein
liebster Wunsch soll sich erfüllen,
Und eine Zunge geb
ich ihm vor mir.
AMPHITRYON. Nein, Vater Zeus, zufrieden bin ich nicht!
Und
meines Herzens Wunsche wächst die Zunge.
Was du dem
Tyndarus getan, tust du
Auch dem Amphitryon: Schenk
einen Sohn
Groß, wie die Tyndariden, ihm.
JUPITER.
Es sei. Dir wird ein Sohn geboren werden,
Deß Name
Herkules: es wird an Ruhm
Kein Heros sich, der Vorwelt,
mit ihm messen,
Auch meine ewgen Dioskuren nicht.
Zwölf
ungeheure Werke, wälzt er türmend
Ein unvergänglich
Denkmal sich zusammen.
Und wenn die Pyramide
jetzt, vollendet,
Den Scheitel bis zum Wolkensaum
erhebt,
Steigt er auf ihren Stufen himmelan
Und
im Olymp empfang ich dann, den Gott.
AMPHITRYON. Dank dir! — Und diese hier,
nicht raubst du mir?
Sie atmet nicht. Sieh her.
JUPITER. Sie
wird dir bleiben;
Doch laß sie ruhn, wenn sie dir
bleiben soll! —
Hermes!
Er
verliert sich in den Wolken, welche sich mittlerweile in der
Höhe
geöffnet haben, und den Gipfel des
Olymps zeigen,
auf welchem die Olympischen gelagert sind.
ALKMENE. Amphitryon!
MERKUR. Gleich folg ich dir, du Göttlicher! —
Wenn
ich erst jenem Kauze dort gesagt,
Daß ich sein häßliches
Gesicht zu tragen,
Nun müde bin, daß ichs mir mit
Ambrosia jetzt
Von den olympschen Wangen waschen
werde;
Daß er besingenswürdge Schläg empfangen,
Und
daß ich mehr und minder nicht, als Hermes,
Der Fußgeflügelte
der Götter bin! Ab.
SOSIAS. Daß du für immer unbesungen mich
Gelassen
hättst!
Mein Lebtag sah ich noch
Solch
einen Teufelskerl, mit Prügeln, nicht.
ERSTER FELDHERR. Fürwahr! Solch ein
Triumph —
ZWEITER FELDHERR. So vieler
Ruhm —
ERSTER OBERSTER. Du siehst durchdrungen uns —
AMPHITRYON. Alkmene!
ALKMENE. Ach!
- Heinrich von Kleist, Amphitryon
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