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leau
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Junggesellenleben (2) Ich erinnere mich
zum Beispiel an T. P., der wunderschöne Gedichte auf
der Grundlage von Primzahlen schrieb, auf der Haut einer
Boa schlief und den jungen Mädchen den Kopf verdrehte, indem er ihnen das Scharlachrot
des Klatschmohns beschrieb. Ich erinnere mich auch an J. J., der eines Tages,
als er in seinem Fernsehapparat ein Basketball-Spiel sah, verwundert entdeckte,
daß sämtliche schwarzen Spieler lange weiße Schatten auf den Boden warfen. Und
ich erinnere mich vor allem an R. R., der ebenfalls allein lebte (tatsächlich
lebten alle meine Freunde allein),
in einer dreihundert Quadratmeter großen Wohnung, umgeben von Katzen
mit menschlichem Blick, die ihn als ihren Vater anerkannten und leidenschaftlich
liebten. Ach ja, noch immer denke ich oft an meinen unbeschreiblichen, geliebten
R.R.! Wenn Sie wüßten, wie viele Nächte wir uns um die Ohren geschlagen und
über Gott und die Unendlichkeit gesprochen haben! Wenn Sie wüßten, wie viele
vertrauliche Geständnisse wir uns inmitten jenes Kreises aus schnurrenden, willfährigen
Katzen gemacht haben, während draußen auf den Straßen die Sirenen und die Pfiffe
der Polizei gellten! - Javier Tomeo, Der Löwenjäger. Berlin 1988
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