inkel,
dunkle Am auffallendsten ist das Treiben der dunkeln Persönlichkeiten
in der Friedrichstadt. Sie ist ein Fremdenviertel - und nach ihm ziehen
sich stets alle Elemente, die im Zusammenhang mit der Vergnügungsindustrie
sich durchs Leben schlagen. Die vielen Theater, Restaurants, Tanzlokale
und Kaffeehäuser des Viertels, ja selbst die Straßen
sind fast immerwährend von solchen Menschen bevölkert, denen oft nur der
Eingeweihte ansieht, daß sie zu den Gefallenen und Gefährlichen gehören
... So hat jede Gegend ihre ganz besondere Art von Gefallenen und Verlorenen.
Je weiter man hinauskommt, desto ärmlicher und dürftiger wird das Laster.
Doch ehe wir soweit kommen, müssen wir einmal durch die Passage Unter den
Linden. Vornan stehen Gruppen von Männern. Derb und bieder. Und doch haben
manche so viel Verschmitzheit und Rücksichtslosigkeit im Blick,
daß jeder Eingeweihte in ihnen ›Schieber‹, Geldgeber von zweifelhafter
Art und Geschäftemacher bar jeden Skrupels erkennt. In der Umgegend der
Passage ist es auch, wo sich geschminkte oder weibisch gekleidete Jünglinge
an Herren herandrängen und sie schließlich in die
Hände eines gewalttätigen Rupfertums hineinzerren. - H. Ostwald,
nach: Ich weiß Bescheid in Berlin. Vollständiger systematischer Führer
durch Groß=Berlin für Fremde und Einheimische, für Vergnügungs- und Studienreisen.
Berlin 1908
Winkel,
dunkle (2) Es ist unbedingt notwendig, im
Interesse des Friedens und der Sicherheit der Menschheit, daß einige der dunklen,
toten Winkel und unergründlichen Tiefen der Erde nicht angetastet werden, um
zu verhüten, daß schlafende Abnormitäten zu einem neuen Leben erwachen und blasphemisch
überlebende Nachtmahre aus ihren schwarzen Schlünden hervorgekrochen kommen
und auf neue und größere Eroberungen ausgehen. - H. P. Lovecraft, Berge
des Wahnsinns. Frankfurt am Main 1978 (st 220, zuerst 1936)