Susanne wandert nach dem Badezeltchen, ,Zu mager', urteilt er. Doch durch ein Spältchen Anmutig hebt sie eine Wasserkanne, (So geht es jedem überreiztem Manne), |
- Mynona, nach: Dich süße Sau nenn ich die Pest
von Schmargendorf. Erotische Gedichte des Expressionismus. Hg. Hartmuth Geerken. München 2006
Überrreizung (2) Als erfahrener Forscher machte ich mich daran, analoge Fälle zu untersuchen, die mir im Leben bislang begegnet waren. Während meiner Universitätszeit hatte meine nervöse Überreizung, eine Folge beunruhigender Ereignisse: Selbstmord eines Kameraden, Liebestaumel, Furcht vor der Zukunft, einmal ein solches Ausmaß angenommen, daß ich am hellichten Tag Angst vor der Dunkelheit bekam, so daß ich mich fürchtete, allein in meinem Zimmer zu bleiben; ich glaubte nämlich, mich selbst zu sehen. Meine Freunde mußten nachts abwechselnd über mich wachen, bei Kerzenschein und einem im Kachelofen prasselnden Feuer.
Ein zweites Mal, in einem Anfall von Zerknirschung infolge von Kalamitäten
aller Art, irrte ich durch Feld und Wald und erkletterte schließlich eine Kiefer,
in der ich mich rittlings auf einen Ast setzte und den Tannen unter mir predigte,
deren Rauschen ich zu übertönen versuchte; ich bildete mir ein, ich stünde als
Redner vor einer Volksmenge. - (plaed)
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