chnepfe, genauer Wald- oder Holzschnepfe, niederdeutsch Sneppe, franz. Bécasse, ein äußerst humaner Zugvogel, der alljährlich im März und April den ebenso beliebten wie berühmten »Schnepfenstrich« veranstaltet; kommt in zwei Arten vor, von denen die eine annähernd die Größe eines Feldhuhns (doch ohne dessen Fleischigkeit und Schwere) besitzt, die andere aber um ein Drittel kleiner ist. Wenngleich im Geschmack um eine Nuance derber als die Bekassine, zählt die Schnepfe nichtsdestoweniger zu den besten und gesuchtesten Bissen, und das nicht bloß im Herbst, wo sie auf der Zinne ihres Fettes steht, sondern auch im Frühling, wo sie freilich etwas ausgemergelt, aber bei dem Mangel an anderweitigem Wildbret und Geflügel äußerst wertvoll und doppelt willkommen erscheint. Man verspeist sie gefüllt mit Trüffel- und Gänselebergehäcksel, als kalte Pastete, als Salmi und - last not least! - am Spieß gebraten mit Schnepfendreck- und Kresse-Garnitur. »Der Schnepf ist nämlich eines von dem köstlichen Wild-prett, das man mitsammt dem Ingeweid zu essen pflegt« (Hohberg) und dies Eingeweide, das man entweder im Leibe des Vogels selber oder mit Speck, Weißbrot, Eigelb und Sardelle zusammengehackt und auf dünne Brotschnitten gestrichen, für sich im Ofen bäckt, führt den waldfrischen, poetischen Namen Schnepfendreck. - (ap)

Schnepfe (2) Die Schnepfe, die ich eines Tages im Untergeschoß einer amerikanischen Bar getroffen hatte, wo ich in Gesellschaft eines älteren Freundes, der Päderast war, einen drink nahm: dieses Mädchen vom Typus »hübsches Luder« war sehr stramm und sehr brünett, ich tanzte mit ihr, und sie regte mich mit den Bewegungen ihrer sehr muskulösen Schenkel auf, aber nach einer heftigen Szene, in der sie meinen Begleiter als Zuhälter beschimpfte (er hatte sie, ich weiß nicht mehr aus welchem Grunde, hart angepackt), erschreckte sie mich durch ihre Bestialität; - und nach dieser Szene brachte ich meinen Kumpan zu ihm nach Hause, fast tödlich betrunken und von Übelkeit überwältigt, und dann schlief ich mit ihm, nachdem sich mein Mund und der seinige in einer gegenseitigen Verirrung gedemütigt hatten. - (leiris3)

Schnepfe (3)

Di Tschneupfn

Tschnipfe tschnapf, di Tschnu, di Tschneupfn,
duhn dorch pfuichde Wüsn heupfn.
Gickkurn, gackkurn ont ze pöckken
üßt drr Tschneupfe heuchstis Glöckckn.
Sarggst tu »Tschneupfe« ze nnr Pfrauwen,
kreigstde wusz omm Kupff gehauwen.

 - (ko2)

 

Vogel

 

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