Er kroch durch die Wälder, ernährte sich von Blättern, natürlichem Harz, Holz, Kot und sogar von Erde. Heute frißt der Mistkäfer auch Papier, Gummi, Bakelit, Lack und Seife. Er ist fähig, jedes Ding in Speise zu verwandeln.
Der Mensch bekämpft den Mistkäfer mit den verschiedenen Giften, er macht auch auf den Wänden Propaganda gegen dieses Tier. Der Mensch steht mit dem Mistkäfer auf gespanntem Fuß. Der Mistkäfer hat verschiedene Dinge, die der Mensch nicht hat: die Panzer, die Antennen, die Flügel. Er hat mehrfach zusammengesetzte Augen, die ihm erlauben, im Dunkel zu sehen. Er fürchtet weder die Hitze, noch die Kälte, noch die Feuchtigkeit. Im allgemeinen hat der Mistkäfer drei Paar Füße, in manchen Fällen aber auch vier, er kann gehen, hüpfen und fliegen, auch wenn er kein großer Flieger ist. Er kann sowohl nagen als auch kauen, oder auch gleichzeitig nagen und kauen.
In manchen Fällen hat der Mistkäfer wundervolle Farben, ähnlich
denjenigen des Regenbogens. Trotz alledem ist die Überlegenheit des Menschen
über den Mistkäfer unbestreitbar. - Luigi Malerba, Die Schlange. München 1992 (zuerst
1966)
Mistkäfer (2)
Mistkäfer (3) Ihr habt mit den Füßen einen Mistkäfer
zertreten. Er ist zerquetscht auf dem Boden
liegen geblieben, weißes Zeug ist aus seinem Bauch gekommen. Vier andere Mistkäfer
sind gekommen, sind stehen geblieben um zu schauen und dann haben sie dieses
weiße Zeug aus dem Bauch des Mistkäfers den ihr zertreten habt aufgefressen.
Ich sage nichts. Es sind merkwürdige Tiere, sie haben Flügel und können nicht
fliegen, sonst wäre er weggeflogen und ihr hättet ihn nicht zertreten. Ihr habt
aber auch die vier Mistkäfer zertreten die kamen um das weiße Zeug zu fressen
das aus dem Bauch des ersten Mistkäfers kam, bitteschön. - Luigi Malerba,
Salto mortale. Frankfurt am Main 1987