anzarote
Hochmütig blickende Kamele brachten sie hinauf zum Krater. Jedes
Kamel trug zwei Gäste, einen links, einen rechts, in Körben, die durch breite
Riemen zwischen den Höckern verbunden waren. Katharina wurde übel vom Paßgang
der Tiere. Sie betrachtete den tiefbraunen gegerbten Nacken des Kameltreibers,
der einen Moment neben ihr ging, hager, klein, eine folkloristische Kappe auf
dem Kopf. Gelegentlich rief er den Tieren heisere Worte zu. Das Kamel,
das vor Katharina schwankte, hatte Durchfall. Unaufhörlich
lief ein dünnes gelbes Rinnsal aus ihm heraus. Sein Fell war stumpf, abgeschabt,
und es zitterte beim Gehen unter der Last, die es zu tragen hatte. Um nicht
fortwährend den entzündeten Kamelafter vor Augen zu haben, sah Katharina angestrengt
seitwärts, die Geröllhalde hinauf. Sie hörte, ein Ei, oben auf die Felsen geworfen,
werde augenblicklich zum Spiegelei durch die vulkanische Hitze. Und die Reiseleiterin
habe Eier bei sich, um das zu demonstrieren.
- Richard Hey, Engelmacher & Co. München
1990
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