öttinnenmachen Eine Tochter der Gaia und des Uranos, mit der sich Zeus vereinigte, war Mnemosyne, die Göttin »Gedächtnis«. Am Hochzeitsfest fragte Zeus die Götter, was ihnen noch fehlte. Sie antworteten: Die Rühmenden. Darauf zeugte er die Musen. Diese brachten den Menschen auch lesmosyne, Vergessen der Leiden und Aufhören der Sorgen. Ein anderes Wort dafür ist lethe, eben jene, die als Fluß in die Unterwelt gehört. Oft heißt diese das Gefilde oder Haus der Lethe. Doch gab es auch daneben eine Quelle der Mnemosyne. In den böotischen Bergen wurden zwei Quellen nebeneinander gezeigt: die der Mnemosyne und die der Lethe. Als Göttin wurde Mnemosyne nicht weit von diesen Quellen verehrt. Am nahen Helikon besaßen die Musen ihre Quellen und Stätten. Am Olympos, in Pieria, waren sie gleichfalls zu Hause. Sie hießen die »Olympischen«» und gehörten in die Nähe ihres Vaters. Hesiod weidete seine Herden am Helikon, als die Musen ihn ansprachen. Sie wüßten wohl zu lügen, doch vielmehr noch die Wahrheit zu offenbaren, sagten sie, reichten ihm den Lorbeerstab und weihten ihn zum Dichter, der uns die Abstammung der Götter vortrug.
Von der Hochzeit des Zeus mit Mnemosyne erzählte er: Neun
Nächte lang vereinigten sich die beiden auf ihrem heiligen Lager, fern von den
übrigen Göttern. Als ein Jahr vorüber war, gebar Mnemosyne neun gleichgesinnte
Töchter, die nur an Gesang und an nichts anderes dachten. Sie gebar sie nur
wenig entfernt von der Spitze des schneebedeckten Olympos, an der Stelle, wo
diese neun - die Musen - ihre Tanzplätze und ihren Palast haben sollten. Mit
den Musen wohnten da die Chariten und Himeros, der Doppelgänger des
Eros. Von dorther zogen sie auf den Olymp, mit unsterblichem Gesang. Die
schwarze Erde hallte von ihren Hymnen wider, und lieblich war das Gestampf ihrer
Füße, als sie zu ihrem Vater gingen. Auf dem Gipfel des Helikon hatten sie ebenfalls
einen Tanzplatz, bei der »Roßquelle«, Hippukrene, und dem Altar des Zeus. Zogen
sie von dorther nach dem Olymp, so waren sie mit Wolken umhüllt. Man hörte nur
ihre wunderschönen Stimmen in der Nacht. Ihre Namen waren : Kleio, »die Rühmende«,
Euterpe, »die Erfreuende«, Thaleia, »die Festliche«, Melpomene, »die Singende«,
Terpsichore, »die den Tanz Genießende«, Erato, »die Sehnsucht Erweckende«, Polyhymnia,
»die Hymnenreiche«, Urania, »die Himmlische«, und Kalliope, »die mit der schönen
Stimme«. Wen sie liebten, aus dessen Mund floß süß die Rede und süß der Gesang.
- (kere)
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