lied, strafbares   Wir werden hier nicht von einem solchen Feuer gebrannt, als das ist, was man bey den Lebendigen kennt, sondern von einem besondern und tausendmahl durchdringendem Feuer. Dieses Feuer trift uns ganz oder zum Theil, nach der Natur der Fehler, die wir zu büßen haben. Zum Exempel: Eine Frau, die zu viel Vergnügen im Bade empfunden hat, wird am ganzen Körper die Strafe der Sünde fühlen, die sie durch die allgemeine Ergötzung ihrer Person begangen hat; ein Liebhaber, der ein etwas zu großes Vergnügen empfunden, wenn er die Spitze des Fingers seiner Geliebten angefaßt hat, wird nur an der strafbaren Hand, und die Geliebte an der Spitze des Fingers bestraft. Kurz, wenn die Büßung der durch ein Glied begangenen Sünden gebüßet ist, so fängt das Leiden eines andern strafbaren Gliedes an; und so fort bis zur gänzlichen Büßung.   - Henri Joseph du Laurens, Mathieu oder Die Ausschweifungen des menschlichen Geistes.  Nördlingen 1988 (Die Andere Bibliothek 47, zuerst 1765)
 
 

Glied

 

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