Frauenträume (2) Es wird erzählt, Atia,
Octavians Mutter, habe sich um Mitternacht zu einem feierlichen Gottesdienst
in den Tempel des Apollo begeben und sei dort
in ihrer Sänfte ein wenig eingeschlafen, während auch die anderen Frauen schliefen.
Da sei eine Schlange zu ihr in die Sänfte geschlüpft
und hätte sich bald darauf wieder entfernt. Aber sie selbst habe beim Erwachen
das Gefühl gehabt, als ob ihr Mann den Beischlaf mit ihr vollzogen, und sich
gereinigt. Sofort habe sich an ihrem Leib ein Flecken gezeigt, der wie eine
große Schlange aussah und nicht wegzubringen gewesen war, so daß Atia künftighin
in keinem öffentlichen Bad mehr zu baden pflegte. Im zehnten Monat nach diesem
Vorfall habe sie Augustus geboren, der deswegen für einen Sohn Apollos gegolten
habe. Ebenso träumte Atia kurz vor ihrer Niederkunft, daß ihre Eingeweide zu
den Gestirnen flögen, um sich über den ganzen Himmel und die ganze Erde auszubreiten.
- (sue)
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