Frauenlippen    Die beiden größten Realisten, die je gelebt haben, jene übermenschlichen Erkunder einer Kniekehle, eines Wangengrübchens, einer Brauenfurche oder einer Augenhöhle, Dante und Leonardo da Vinci, stimmten darin überein, in Frauenlippen die entelecheia der geheimsten Absichten der gesamten Natur zu finden. Das Lachen eines Mannes - was für ein simples, unbeschreibliches »Ha! Ha! Ho! Ho! jener Klang ist, halb das Brüllen eines Löwen und halb das Geschrei eines Esels, verglichen mit dem feinen Ab- und Zunehmen, dem gebrochenen Kräuseln der Mondspiegelung auf fließendem Wasser beim Lächeln einer Frau! Für Dante war das Lächeln einer Jungfer die winzige Breite einer dünnen Augenwimper zwischen dem unerbittlichen Acheron und den mystischen Sphären des Empyreums; und für Leonardo barg das bebende Beginnen eines Mädchenlächelns in dessen Kelch eingefaltet die blauen Adern ihrer Schenkel, die Wildrose ihrer Brustspitzen, die Biegung ihres Spanns, die Seidigkeit ihrer Flanken und die unergründlichen, sich teilenden Tiefen ihres endgültigen Nachgebens unter dem Drang der Begierde.   - (cowp)
 

Frauenmund Lippen


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