Frauenfresser (japanischer)

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Frauenfresser (2, skandinavischer)

Frauenfresser (3, indianische)   Die Eingeborenen erzählen nach den Berichten ihrer Väter, die diese aus uralten Zeiten besaßen, daß einst übers Meer auf Binsenflößen nach Art großer Kähne Menschen kamen von solcher Körpergröße, daß jeder von ihnen vom Knie abwärts so viel maß wie ein gewöhnlicher Mensch mit seiner ganzen Körperlänge, selbst wenn er von stattlichem Wuchs war. Ihre Gliedmaßen entsprachen ihrer Körpergröße, denn sie waren so unförmig, daß sie einen abstoßenden Anblick boten, die ungeschlachten Köpfe sowohl wie die Haare, die bis zu den Schultern herabfielen, und die Augen, die die Größe kleiner Teller hatten. Sie sollen keine Barte besessen haben; einige von ihnen waren mit Tierfellen bekleidet und andere mit dem Kleid, das ihnen die Natur mitgegeben hatte. Frauen brachten sie nicht mit.

Als diese Riesen an der Punta de Santa Elena angelangt waren und auf ihr eine Niederlassung nach Art eines Dorfes gegründet hatten (noch heute lebt die Erinnerung daran fort, wo ihre Häuser lagen), gruben sie, da sie kein Wasser fanden, um diesem Mangel abzuhelfen, einige sehr tiefe Brunnen; eine Leistung, die sicherlich denkwürdig ist, da sie durch riesenhafte Menschen, für die man sie doch jedenfalls bei ihrer Körpergröße halten muß, vollbracht wurde. Sie trieben die Brunnenschächte durch den lebenden Fels, bis sie auf Wasser stießen, und fütterten sie dann mit Steinen von unten bis oben aus, derart, daß dies Werk viele Zeiten und Menschenalter überdauerte. In diesen Brunnen gibt es vortreffliches, wohlschmeckendes Wasser, das immer so kühl ist, daß man es mit großem Behagen trinkt. Als die Riesen nun ihre Niederlassungen gegründet hatten und Brunnen oder Zisternen besaßen, aus denen sie tranken, zehrten sie bis zum letzten Reste alle Lebensmittel auf, die sie im gesamten, ihnen erreichbaren Umkreis des Landes fanden; es heißt, daß einer von ihnen mehr Nahrung zu sich nahm als fünfzig Eingeborene des Landes. Und da die vorgefundene Nahrung ihnen nicht ausreichte, erlegten sie mit ihren Netzen und Fangvorrichtungen viele Fische im Meer . ..

Sie waren bei den Eingeborenen des Landes sehr verhaßt. Denn um sich der Frauen derselben als Nahrung zu bedienen, töteten sie sie, und auch mit den männlichen Eingeborenen verfuhren sie aus anderen Gründen in gleicher Weise. Die Indianer fühlten sich an Zahl zu schwach, um das fremde Volk aufzureiben, das gekommen war, um ihr Land in Besitz zu nehmen und sich die Herrschaft anzumaßen; wenn auch große Versammlungen abgehalten wurden, um darüber zu beraten, wagten sie doch nicht, sie anzugreifen. Einige Jahre vergingen, und die Riesen saßen immer noch in jener Gegend. Weil ihnen nun Frauen fehlten oder die einheimischen Frauen ihnen wegen ihrer Kleinheit nicht zusagten oder weil es ein ganz gewöhnliches Laster unter ihnen war, so ergaben sie sich untereinander dem verruchten und ver-abscheuungswürdigen Laster der Sodomiterei. Sie begingen es ganz öffentlich und vor aller Augen, ohne Gott zu fürchten und die geringste Scham voreinander zu haben. Und alle Eingeborenen versichern, daß Gott der Herr, nicht willens, bei einer so schweren Sünde Nachsicht zu üben, ihnen die Strafe sandte, die der Scheußlichkeit ihrer Sünde angemessen war. Es soll nämlich, als die Riesen wieder einmal beisammen waren und ihrer Sodomiterei frönten, unter mächtigem Donner furchtbares Feuer vom Himmel gefallen sein. Mitten im Feuer erschien ein leuchtender Engel mit schneidendem, flammendem Schwerte, mit dem er durch einen einzigen Hieb alle tötete, die dann noch das Feuer verzehrte. So blieb von ihnen nichts übrig außer einigen Knochen und Schädeln, die Gott zum Andenken an das Strafgericht unversehrt vom Feuer lassen wollte.  - (azt)

 

Fressenr Frau

 

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