odomie
Das Bild vom Piraten als Schürzenjäger war bis vor kurzem so übermächtig, daß
ein schwuler Pirat schlechterdings unvorstellbar war. Doch das Macho-Image hat
Kratzer bekommen, seit der amerikanische Historiker B. R. Burg 1983 in
seinem Buch Sodomy and the Pirate Tradition die Behauptung aufgestellt
hat, daß es in der reinen Männergesellschaft eines Schiffes verstärkt zu homosexuellen
Praktiken gekommen sei. An Burgs Behauptung mag etwas Wahres dran sein, doch
handfeste Beweise fehlen. In Exquemelins Die amerikanischen Seeräuber
finden sich zwar zahlreiche Beispiele für Orgien, die Bukaniere
»mit Weibern und Wein« feierten, jedoch nichts, was Burgs These stützen würde.
Und im Tagebuch von Basil Ringrose wird das Thema ebensowenig angesprochen wie
in Captain Johnsons Allgemeiner Geschichte der Piraten.
Auf sichererem Boden bewegt sich Burg, wenn er über sexuelle Beziehungen zwischen Kapitänen und ihren jungen Dienern und Kajütjungen spekuliert. Jedenfalls gibt es Belege dafür, daß Kapitäne sexuelle Beziehungen zu jungen Untergebenen anknüpften. So findet sich in den Akten des Obersten Admiralitätsgerichts der Fall eines 14jährigen Jungen namens Richard Mandervell, der in nichtöffentlicher Sitzung verhandelt wurde. Als sein Schiff 1722 in Oporto vor Anker ging, befahl ihm der Kapitän Samuel Norman, einen Eimer Wasser zu bringen und ihn zu waschen. Darauf »verging sich der Kapitän an ihm und machte sich des Verbrechens schuldig, das gemeinhin als Sodomie oder Analverkehr bezeichnet wird, und hinterher, als das vorerwähnte Schiff in dem Fluß Oronto lag, mißbrauchte er den Kläger noch zweimal in derselben Weise«.
Unter den chinesischen Piraten, die im frühen 19.
Jahrhundert zu Tausenden vor der Südküste Chinas kreuzten, war Homosexualität
weit verbreitet. Wenn Banden Männer brauchten, nahmen sie nicht selten Gefangene
und zwangen sie unter Androhung sexueller Gewalt, sich ihnen anzuschließen.
Der Piratenführer Ya-tsung führte drei Gefangene in die Gruppe ein, indem er
sie zum Analverkehr zwang, und mehrere andere Piratenführer machten hübsche
Jungen zu ihren Lustknaben. - Nach: David
Cordingly, Unter schwarzer Flagge. Legende und Wirklichkeit des Piratenlebens.
München 2001 (dtv 30817, zuerst 1995)
Sodomie (2) Es hat sich 1659 zu Stuttgart eine unflätige
Sodomiterei entdeckt, deswegen ist der Urheber derensamt seinen Interessenten
gefänglich angenommen, etlich Wochen lang in schweren Banden gehalten, endlich
dem fürnehmsten Verführer bei allhiesigem Hochgericht erstlich die rechte Hand,
hernach der Kopf abgehauen, folgends der Körper zu Pulver
und Aschen verbrannt, zween seiner Gesellen aber deswegen zu Cannstatt auch
enthauptet, einer allhie mit Ruten ausgestrichen und des Landes verwiesen; zu
ewigem Gedächtnis sind des Urhebers Scheuern und Gartenhäuslein allhie (darin
diese Übeltaten verbracht) niedergerissen und zween Steinhaufen daraus gemacht
worden. - (
kal
)
Sodomie (3) Träumt jemand, Sodomie mit einem Tier
zu betreiben, wird er, falls er selbst sich begattet, von einer Person Vorteile
haben, deren Symbol das betreffende Tier ist. Einzelheiten
werde ich in dem Abschnitt über die Jagd und die Tiere
geben. Wird er aber begattet, wird der Betreffende Zwang und Gewalt zu ertragen
haben. Viele starben nach diesem Gesicht. Soviel sei über den Geschlechtsverkehr
gesagt. - (
art
)
Sodomie (4) 30. Er fickt
einen Truthahn, dessen Kopf zwischen die Schenkel eines auf dem
Bauche liegenden Mädchens gesteckt ist, so daß es so aussieht, als
fickte er das Mädchen in den Arsch; gleichzeitig wird auch er
gefickt, und im Augenblick der Entladung schneidet das Mädchen
dem Truthahn den Kopf ab. 31. Er fickt eine Ziege von hinten, während
man ihn peitscht. Die Ziege bekommt ein Kind von ihm, das er
ebenfalls fickt, obgleich es ein Monstrum ist. 32. Er fickt
Ziegenböcke. 33. Er will eine Frau von einem Hund ficken sehen, bis
sie spritzt, und tötet den Hund mit einem Pistolenschuß auf dem
Leibe der Frau, ohne sie zu verletzen. 34. Er fickt einen Schwan,
indem er ihm dabei eine Hostie iu das Arschloch stößt; bei der
Entladung erwürgt er das Tier. An diesem Abend fickt der Bischof
Cupido zum erstenmal. 35. Er läßt sich in einen dazu eigens her
gerichteten Korb stecken, der an einer Stelle ein Loch hat. An dieses
hält er seinen Arschj den er vorher mit dem Ausfluß einer Stute hat
bestreichen lassen. Der Korb ist mit einer Pferdehaut bedeckt
und ein darauf dressierter Hengst fickt ihn in den Hintern; während
dieser Zeit fickt er in dem Korbe eine schone weiße Hündin. 30. Er
fickt eine Kuh, macht sie trächtig und fickt dann das Monstrum. 37.
In einen ähnlich wie vorhin beschrieben hergerichteten Korb
läßt er eine Frau stecken und sie von einem Stier ficken, indem er
mit Wollust zusieht. 38. Er hat eine zahme Schlange, die in
seinen After hineinkriecht und ihn so sodomisiert; zugleich fickt er
eine Katze, die in einem Korb steckt, so daß sie ihn nicht verletzen
kann. 39. Er fickt eine Eselin und läßt sich von einem Esel ficken,
mit Hilfe von Apparaten. 40. Er fickt eine Ziege in die Nüstern, die
dabei seine Hoden leckt; während dieser Zeit wird er abwechselnd
gepeitscht und im Arsch geleckt. 41. Er fickt einen Hammel, während
ein Hund ihm den Arsch leckt. 42. Er fickt einen Hund, dem im
Augenblick der Entladung der Kopf abgeschnitten wird. 43. Er laßt
von einer Hure das Glied eines Esels streichen, und indem er zusieht,
laßt er sich zugleich ficken. 44. Er fickt einen Affen; dieser ist
mit einer Hure in einen Korb eingeschlossen, die ihm dabei den
After zusammenpressen muß.
-
Marquis de Sade, Die hundertzwanzig
Tage von Sodom oder Die Schule der Ausschweifung. Dortmund 1990
(entst. ca. 1783/85)
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