ürokratie
Auf Jarckes mutige Kampfesweise auf dem Felde der Publizistik achtsam
geworden, veranlaßte Fürst Metternich dessen ,Allergnädigste' Berufung nach
Wien und Zuteilung in die Staatskanzlei. Mit seiner Anstellung
war der berühmte Professor unbarmherzig der Ungnade
alltäglicher Beamten überantwortet. Mehr ab einmal sah sich Jarcke bemüßigt,
seinen Kanzleivorständen gegenüber die unerquicklichsten Auseinandersetzungen
hervorzurufen, um sich eine halbwegs annehmbare Stellung in seiner Dienstsphäre
zu erobern. Die edle Denkungsart, welche den Fürsten Metternich beseelte, gestattet
es nicht, ihn in erster Linie verantwortlich zu machen für die kränkende Behandlung,
welche den gefeierten politischen Schriftstellern Gentz, Schlegel, Müller,
Jarcke und Pilat zu Teil wurde. Nur insofern kann man den Staatskanzler
nicht jeglicher Schuld ledig erklären, weil er, dafürhaltend, die Personalien
seien Dinge, die unter jene Minima gehören, um die sich der Prätor nicht
zu kümmern habe, und dieser Ansicht huldigend — die Berufenen ganz bona fide
seinen Kanzleimännern zur weiteren 'Amtshandlung' normalmäßig überließ."
- Klinkowström, nach: Carl Schmitt, Politische Romantik. Berlin 1991 (zuerst
1919)
Bürokratie (2) Ein Staat, der sich von
einer Bürokratie wie der unseren nicht durch einen heilsamen
Gewittersturm losreißen kann, ist und bleibt dem Untergang
geweiht, denn ihm fehlen die geeigneten Werkzeuge zu allen
Funktionen, welche einem Staat obliegen usw. Die Bürokratie aber
ist krebsfressig an Haupt und Gliedern, nur ihr Magen ist gesund, und
die Excremente, die sie von sich gibt, sind der natürlichste
Dr... von der Welt!
- Bismarck am 30. Juni
1850
Bürokratie (3) Theoretisch
kann ein Zeitalter der Bürokratie solange währen,
bis sich eine Papierknappheit einstellt, aber praktisch dauert es nie länger
als 73 Permutationen. - Adam Weishaupt:
Könige, Kirchen und Dummheit. Nach
(ill3)
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