nderswerden Es
ist möglich, daß Abelone in späteren Jahren versucht hat, mit dem
Herzen zu denken, um unauffällig und unmittelbar mit Gott in Beziehung
zu kommen. Ich könnte mir vorstellen, daß es Briefe von ihr giebt, die
an die aufmerksame innere Beschauung der Fürstin Amalie Galitzin
erinnern; aber wenn diese Briefe an jemanden gerichtet waren, dem sie
seit Jahren nahestand, wie mag der gelitten haben unter ihrer
Veränderung. Und sie selbst: ich vermute, sie fürchtete nichts als jenes
gespenstische Anderswerden, das man nicht merkt, weil man beständig
alle Beweise dafür, wie das Fremdeste, aus den Händen läßt. -
Rainer Maria Rilke, Die Aufzeichnungen des Malte Laurids
Brigge. Fankfurt am Main 2000 (it 2691, zuerst 1910)
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