bschwellen  Schwälbchen freute sich sehr, als sie den Schuh bekam. Aber als sie versuchte, ihn anzuziehen, war er einen Zoll kleiner als ihr Fuß. Darüber erschrak sie sehr. Sie nahm einen Spiegel und besah sich darin, und nun erst wurde ihr klar, daß sie in einem fremden Körper zum Leben wiedererwacht war. Sie erzählte alles der Mutter, die ihr endlich auch Glauben schenkte. Den Spiegel in der Hand weinte Schwälbchen und sagte: «Mein früheres Aussehen gab mir große Sicherheit, und doch mußte ich mich schämen, wenn ich Schwester Liän-hsiang gegenüberstand. Wie sehe ich nun aus? Es war besser, ein Geist zu sein als ein Mensch!»

Sie nahm den Schuh, weinte und weinte, wollte nicht aufhören und sich nicht beruhigen lassen. Endlich kroch sie unter die Decke und blieb regungslos liegen. Das Essen, das ihr gebracht wurde, nahm sie nicht. Ihr Leib schwoll an, und obwohl sie sieben Tage nichts aß, lebte sie weiter. Dann gingen die Schwellungen allmählich zurück, sie fühlte einen unwiderstehlichen Hunger und verlangte nach Essen. Mehrere Tage lang juckte der Körper, sie kratzte und kratzte, bis sich die Haut abschälte. Eines Morgens, als sie aufstehen wollte, fielen ihr die Nachtschuhe von den Füßen, und als sie sie wieder anzog, merkte sie, daß die Schuhe zu groß geworden waren. Jetzt probierte sie den Schuh an, den sie von Sang zurückbekommen hatte. Er paßte genau. Darauf sah sie in den Spiegel und sah, daß ihre Brauen, ihre Augen und ihre Wangen genau so waren, wie damals, als sie noch die Tochter des Unterpräfekten gewesen war.  - (pu-s)

 

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