ergangenheit, unvollendete
Mein längster suchender Blick—Heute Über die versammelte Lehrerschaft
galt der Englischlehrerin, meiner Ersten Schülerliebe — (auch jetzt,
nach Sovielenjahren, ließ mich die Erinnerung an sie jenes
wonnigschmerzliche Ziehen verspüren, dunkle Freude, aufsteigend aus
Zeitenferne —, wie das die unvollendete Vergangenheit, die auch l Mal
schön gewesen ist, durch die Zeiten schickt - :?! Was mochte aus ihr
geworden sein; ?!wie hätten jene reiz—vollen Züge-von-einst mit den
Jahren im Fraulichen sich gewandelt —:— Doch nicht ohne Sorge mein
suchender Blick, denn diese Frau müßte nun über-Sechzig sein, mithin im
Alterwerden eine Erscheinung aus sich geformt haben, die sie auch Damals
bereits in=sich trug, so daß meine Schülerliebe—einst auch [diesem erst
Heut ausgeformt Alten gegolten hätte, und ich nachträglich vor meiner
einstigen Begierde auch leises Grauen empfand) -: Doch suchte ich
vergebens, sie war nicht da. Und weil ich wußte, daß nach dem Eklat, den
ich durch meine Rede zu verursachen beabsichtigte, mit
irgendjemandem-hier 1 Gespräch unmöglich sein würde, so dürfte ich
niemals erfahren, was aus meiner Ersten Schülerliebe geworden war. (jir)
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