ich
verständlich machen Ich weiß, daß ich eine dunkle Rede halte
und mir alle Augenblicke widerspreche; aber ich sagte ja, daß es mir gleichgültig
ist, wenn es nur stimmt. . . Wie oft habe ich mich auf Knien vor einer Katze
ertappt, die sich ihr Gesicht putzte, vor einem Eichhörnchen (dort oben beim
Presbyterium war eines), das eine Nuß knabberte, vor einer Kröte im Sonnenschein,
die erschrocken auf halbem Schritt innehielt, das eine Bein noch nach hinten
gestreckt, und regungslos schaute und horchte! Oder vor jedwedem anderen Ding,
vor einem Grashalm ebenso wie vor dem Heim eines Menschen, vor den Sternen am
Himmel wie vor dem Unrat eines lebenden Körpers. Nun, ich sage mir, diese Katze
ist so und kann nur so sein und ist vollkommen; etwas anderes oder eine andere
Form wäre nie eine vollkommenere oder schönere Katze als diese hier, wäre nur
etwas anderes, keine Katze. Doch dies andere wäre ebenfalls in sich vollkommen
. . . Ich hoffe gar nicht, mich verständlich zu machen. Mit anderen, eiskalten
Worten könnte ich es, doch dann würden Sie mich verstehen;
und dies wäre ein Anzeichen dafür, daß ich lüge. - Tommaso Landolfi, Zwei späte Jungfern. Reinbek bei Hamburg 1996 (Zuerst
1946)
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