egenzeit
Stark von manichäischen und neuplatonischen Bilderwelten geprägt, erscheint
die Vorstellung einiger frühchristlicher Mystiker, Gott selbst verkörpere sich
im Sumpf, da er uns, selbst gegen unseren Willen,
niemals aus seiner Gnade entlasse. Diese Vorstellung vom deus absorbetus, dem
verschlingenden Gott, findet sich auch in Zentralafrika, wo man sich den Himmel
als eine Art transparenten Sumpf denkt, in dem die Sterne, Planeten und Wolken
Dinge, Tiere und Menschen repräsentieren, die in den tatsächlichen Sümpfen verloren
gingen. Einmal im Jahr, zur Regenzeit, kommt dieser alles verschlingende Gott
und saugt den Sumpfhimmel mit den in ihm liegenden Schätzen leer. Dabei ist
er so gierig, dass ihm der Speichel aus dem Mund rinnt und als Regen zur Erde
fällt. - (raf)
|
||
|
|
|