Prasser 

Ich höre fern das Plätschern deiner Wasser,
Ich fühl' mein Herz in meine Hode sinken.
Es drängt mich, wieder dein Pipi zu trinken,
Weil ich ein ruchlos raffinierter Prasser.

Man lügt, daß deine gelben Quellen stinken!
Mich macht dein Duft, wenn ich sie schlürfe, blasser.
Ich möcht' ein Kieselstein, ein ewig nasser,
In deinen Fluten selig schimmernd blinken.

So wirst du mir, Geliebte, ganz zu eigen,
Wie brünstig in des Marterbergs Ersteigen
Im Abendmahle Einer Gott verwandt.

In deiner Krypta ein verschwiegner Brand,
Laß züngeln mich in allen roten Winkeln
Und zischend sterben in topasnem Pinkeln.

- Friedrich Schlegel, nach: Dein Leib ist mein Gedicht. Deutsche erotische Lyrik aus fünf Jahrhunderten. Hg. Heinz Ludwig Arnold. Frankfurt / M. Berlin Wien 1973

Verschwender


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