olizeieinsatz   Die zuständigen Experten legten die Verluststatistiken vor:

Fünf Polizeibeamte getötet, sieben verwundet.

Neunzehn Polizeiautos in unterschiedlichem Ausmaß beschädigt.

Neunundfünfzig Schwarze getötet, dreizehn verwundet.

Ein Wohnhaus völlig durch Kanonenfeuer zerstört, die beiden angrenzenden Gebäude in einem Ausmaß beschädigt, daß sie vorerst nicht bewohnbar waren.

Ungefähr fünfhundert Menschen - zwischen fünfzig und einhundert Familien - waren obdachlos.

Diejenigen, die ihr Zuhause verloren hatten, wurden hinter einem hastig errichteten Zaun im Central Park festgehalten.

Der Untersuchungsausschuß ordnete an, die Festgehaltenen zu verhören.

Es stellte sich heraus, daß keiner von ihnen den Schwarzen, der die weißen Polizisten erschossen hatte, jemals gesehen oder von ihm gehört hatte. Niemals hatte ihn jemand in das Gebäude oder in die Wohnung hineingehen oder herauskommen sehen, keiner hatte ihn auf der Straße, keiner am Fenster stehen sehen; es war, als sei er plötzlich in voller Größe, mit dem Gewehr in der Hand einer Mauer des Wohnhauses entsprungen.   - Chester Himes, Plan B. Berlin 1994 (Alexander Verlag, zuerst 1993)

Polizeieinsatz  (2)

- Aus: John Landis, Blues Brothers (1979)

Polizeieinsatz  (3) der dicke hinten im wagen grinste, schon gut chef ist ja nur ein gasrevolver mit einem schnell wirkenden aber harmlosen lähmungsgas. in den händen hielt er einen kurzläufigen revolver. der bullige mann rührte sich nicht, sein kopf war wieder auf die brust gesunken und für die beiden männer bot er ein bild völliger erschöpfung. die polizistenriesen waren durchaus nicht böse über die an genehme unterbrechung sie zeigten fast noch grösseren eifer bei der eingehenden beschäftigung mit den feen. flink wie der wind glitten die latze vom gewitzel und die vorderknüppel die hartbohrer stiessen vor ins unbe kannte und kamen nässend wieder aus dem unbekann ten zurück, wer war der hauptpolizist wieder einmal war otto der hauptpolizist der herrscher über die ganze weit, otto stöhnt und schliesst die äugen, die sonne war über den himmel gewandert, fee nr. 1 hielt ottos schwanz am bindfaden über die morgenstimmung sie musste oft ra sten obwohl die arbeit nicht schwer war. jetzt schienen die strahlen voll und stechend in sein gesicht es würde noch heisser werden seine lage tat ein übriges um ihn in kurzer zeit zu zermürben, ottos riesiger polizistenschwanz reicht von einem ende des horizonts zum nächsten seine malerische uniform liess alle angreifer sofort zurückpral len der trenzknüppel tat ein übriges um die leute abzu schrecken, er ist der teufel und türann der westlichen welt sein lustiges gesicht schaut plötzlich betreten drein, herr otto war empfindlich.   - (loc)

Polizeieinsatz (4)  Aus ihrem eigenen, unheimlichen Amtsstuben-Schweigen heraus materialisieren sich jetzt die Bullen, zwei schwarzweiße Mannschaftswagen voller blaugrüner Uniformen mit weißen Armbinden und strahlenbesternten Tschakos, die Schlagstöcke schon gezückt, schwarze Dildos in nervösen Händen, pulsierend, bereit zum Einsatz. Die Wirbel in der Menge lösen sich blitzartig auf, Schmuck klirrt aufs Pflaster, Zigaretten fallen und werden unter den Füßen von flüchtenden Zivilisten zertreten, deren Blicke erschrocken zwischen den in Abfall verwandelten Uhren, Orden, Seidenstoffen, Banknotenrollen herumirren, den rosahäutigen Kartoffeln und ellenbogenlangen Sämischle-der-Handschuhen, die mit aufgebogenen Fingern in den Himmel greifen, den zerschlagenen Glühbirnen und Pariser Slippers, den goldenen Bilderrahmen rund um Stilleben aus Pflastersteinen, Eheringen, Broschen, doch nichts davon wird eingesammelt, alle haben nur noch Angst.

Kein Wunder. Die Bullen gehen bei der Auflösung dieser Versammlung zu Werke, wie sie vor dem Krieg mit Anti-Nazi-Kundgebungen umgesprungen sein müssen - dreschen drauflos, mmm ja, mit diesen biegsamen Stöcken, die Augen abgestimmt auf die subtilsten Möglichkeiten des Bedrohens, nach Leder riechend, nach der wollenen Achselhöhlenranzigkeit ihrer eigenen Furcht, schlagen auf kleine Kinder ein, drei gegen eins, stoßen Mädchen nieder, alte Leute, zwingen sie, selbst Schuhe und Unterwäsche auszuziehen und auszuschütteln, prügeln und hauen in unermüdlicher Knüppelarbeit in die weinenden Kinder und schreienden Frauen hinein. Spaß ist ihnen anzumerken, das Bemühen, ihre Sache gut zu machen, und Nostalgie nach alten Zeiten. Der Krieg muß eine echte Dürreperiode gewesen sein, was Massendressuren dieser Art anlangt, Mord und Wehrkraftzersetzung waren das höchste der Gefühle, immer nur ein Verdächtiger pro Fall. Aber jetzt, da es gut, den Weißen Markt zu verteidigen, jetzt hat man wieder ganze Straßenzüge voller Körper, die alle auf ihre vorsorgliche Abreibung scharf sind, und man darf Gift drauf nehmen, daß es die Bullen glücklich macht.  - Thomas Pynchon, Die Enden der Parabel. Reinbek bei Hamburg 1981

Polizeieinsatz (5) Drei Einsatzwagen rollen nach Mitternacht in die Straße, weil schräg gegenüber eine Frau unbeherrscht schreit und weint. Passanten haben die Polizei verständigt. Der Mann am Fenster sagt, sie habe zu viel getrunken. Wir wollen die Frau sehen, rufen die Passanten nach oben. Können Sie, wird von oben zurückgerufen. Nichts rührt sich. Auch die anderen Bewohner im Haus geben keinen Laut. Polizisten kommen und lassen sich von den Passanten informieren. Dann gehen sie in das Haus. Später erscheint einer mit einem blauen Kleidersack. Dann kommt ein zweiter mit der Frau. Die hat eine Kippe zwischen den Fingern. Geht unsicher. Schwankt.   - (raf)
 
 

Polizei

 

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