hr, verborgenes   Ihre Brüste waren halbgeöffnete Knospen: wenn die eingeschlossene rote Blüte schüchtern, staunend und schon triumphierend gerade ein wenig ihren Kopf hinausstreckt. Und in ihrer Ganzheit war sie, stets ein neues Wunder, wie ein aufgebrochener Granatapfel. In den blassen Leib mit äußerster Süße versenkt und eingebettet das verborgene Ohr; und dort unten, auf dem weichen Elfenbein, ein wenig sparsam noch, doch in seiner Mitte, über den Lippen der alten Wunde schon eifersüchtig verschlungen, gekräuselt, lustig geteilt und nach oben geordnet strahlte der kleine Schopf. Nächtliche Urbilder dessen, was im Licht des Tages aufbricht und verblüht und sich jedem Vorübergehenden an dieser Dreiwegestelle bietet: das Ohr, das Haar, der Mund . . .   - Tommaso Landolfi, Die Stumme. In: T. L., Die Stumme. Reinbek bei Hamburg 1991
 
 

Ohr

 

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