ase voll Immer häufiger arbeitslos, begann Lugosi zu trinken; zudem wurde sein Gesundheitszustand durch seine Morphiumabhängigkeit verschlechtert. Seine Verletzung aus dem Ersten Weltkrieg hatte zu einem Zwölffingerdarmgeschwür geführt, das ihm permanente Schmerzen verursachte. Lillian versuchte ihm zu helfen. »Sie hat mir die Spritzen gesetzt«, so Lugosi 1953. »Sie gab mir immer kleinere Dosen. Am Ende hatte ich bloß noch die blanke Nadel. Ich hatte es geschafft, ich war drüber weg - dann hat sie mich verlassen. Mit unserem Sohn. Er war mein Fleisch und Blut. Deshalb fing ich wieder mit den Drogen an. Sie hat mir das Herz gebrochen.«
Nach zwanzig Jahren, in denen sie »vierundzwanzig Stunden am Tag unter seiner
Knute« gewesen war, hatte Lillian die Nase voll. Sie bekam das Sorgerecht für
den 15jährigen Bela junior, und Lugosi stand vor einem Scherbenhaufen. Er fand
Trost auf dem Hollywood Boulevard, wo er häufig beim Betreten eines Schusterladens
gesichtet wurde, der einer Drogenconnection als Tarnung diente.
- Sharon Williams & Al Taylor, nach: Der Rabe, Magazin für jede Art
Literatur Nr. 49, Zürich 1997
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