eonora Carrington Michelet, der der Hexe eine so schöne Gerechtigkeit hat widerfahren lassen, macht bei ihr auf die folgenden beiden Gaben aufmerksam, die allein schon deswegen unschätzbar sind, weil sie nur der Frau verliehen werden: »der Illusionismus lichtvollen Wahnsinns« und »die göttliche Gabe einsamer Empfängnis«. Er verteidigt sie auch gegen den Ruf, in den sie von christlicher Seite gebracht wurde: alt und hässlich zu sein. »Bei dem Wort Hexe denkt man unwillkürlich an die scheußlichen alten Weiber in Macbeth. Doch die grausamen Prozesse, die ihnen gemacht wurden, lehren das Gegenteil. Viele mussten gerade deswegen sterben, weil sie jung und schön waren.«
Auf wen heute könnte diese Beschreibung besser passen als auf Leonora
Carrington? Die ehrbaren Leute, die sie vor einem Dutzend von Jahren zum
Dinner in ein vornehmes Restaurant eingeladen hatten, haben sich noch nicht
von dem Schock erholt, den sie bekamen, als sie gewahr wurden, dass sie sich
mitten in der angeregtesten Unterhaltung die Schuhe ausgezogen hatte, um sich
völlig gelassen die Füße mit Senf zu bestreichen. - André Breton in
(
wind
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