rankheit,
englische
Seine Abneigung gegen einen geregelten Lebenswandel und alle jene
Eigenheiten, die ihm schon früh das Gepräge gaben, sind wohl auf die krankhafte
Schwermut zurückzuführen, die von Natur aus in ihm schlummerte; sie steigerte
sich in seinem zwanzigsten Lebensjahr auf eine Art, daß er in einen schlimmen
Zustand geriet. Als er 1729 die Ferien in Lichfield zubrachte, kam eine furchtbare
Hypochondrie über ihn; ständig war er gereizt, mißmutig und verdrossen; Trübsinn
und Verzweiflung bedrückten ihn, daß es ein Elend war. Von diesem Übel war er
auch später nie gänzlich frei; all sein Schaffen, all seine Lebensfreude vermochten
diesen unseligen Zustand nur vorübergehend aufzuheben. Beim ersten heftigen
Anfall dieses Leidens bemühte sich Johnson, es gewaltsam zu überwinden.
Er ging zu Fuß nach Birmingham und wieder zurück, und
versuchte es auch sonst mit mancherlei Mitteln, aber alles vergeblich. «Ich
wußte mir damals nicht zu helfen», sagte er mir einmal. Sein Zustand wurde so
unerträglich, daß er sich an einen Arzt in Lichfield wandte, Dr. Swinfen, seinen
Paten, und ihm eine lateinisch abgefaßte Darlegung des Falles unterbreitete.
Dr. Swinfen fand diese Selbstdiagnose sprachlich und inhaltlich so bemerkenswert,
daß er nicht umhin konnte, sie mehreren Bekannten zu zeigen. Als das Johnson
zu Ohren kam, nahm er es sehr übel auf; er hat es Dr. Swinfen nie ganz verzeihen
können. - (
johns
)