onfitüre Den fetten Extrakt des Haschischs, wie ihn die Araber zubereiten, erhält man, indem man die obern Teile der frischen Pflanzen mit ein wenig Wasser in Butter kochen läßt. Nachdem alle Flüssigkeit verdampft ist, filitriert man den Rest durch ein Sieb und erhält so ein Präparat, das aussieht wie eine gelbgrüne Pomade, die den unangenehmen Geruch nach Haschisch und ranziger Butter bewahrt. In dieser Form verwendet man es in kleinen Kügelchen von zwei bis vier Gramm. Wegen des ekelerregenden Geruchs, der mit der Zeit noch zunimmt, verwandeln die Araber den fetten Extrakt jedoch in Konfitüre.
Die gebräuchlichste dieser Konfitüren, das dawamesk, ist eine
Mischung des fetten Extrakts mit Zucker und verschiedenen wohlriechenden
Substanzen wie Vanille, Zimt, Pistazien, Mandeln und Muskat. Manchmal fügt
man sogar ein wenig spanische Fliege hinzu, und zwar zu einem Zweck, der
mit den gewöhnlichen Ergebnissen des Haschischs nichts zu tun hat. In dieser
neuen Form hat das Haschisch nichts Unangenehmes mehr, und man kann es
in Dosen zu fünfzehn, zwanzig oder dreißig Gramm entweder in eine Oblate
eingehüllt oder in einer Tasse Kaffee nehmen. - Charles Baudelaire,
Die künstlichen Paradiese. Zürich 2000 (zuerst ca. 1860)
Konfitüre (2)