irchenorgel Miss Amelia ließ ihr Haar in ungepflegten Zotteln hängen, und es wurde grau. Ihr Gesicht wurde hager, die prächtigen Muskeln ihres Körpers verkümmerten, bis sie so dünn war wie andere alte Jungfern, die bald den Verstand verlieren. Und ihre grauen Augen - Tag für Tag schielten sie stärker, es war, als suchten sie einander, um einen kurzen, gramvollen Blick einsamen Erkennens auszutauschen. Es war nicht angenehm, sie reden zu hören, denn ihre Zunge war furchtbar scharf geworden.
Wenn jemand vom Buckligen sprechen wollte, sagte
sie meistens nur: »Hoh! Wenn ich den zu fassen bekomme, reiß ich ihm die Därme
aus dem Leib und wene sie der Katze zum Fraß hin!« Doch waren es nicht so sehr
die Worte, die schrecklich wirkten, als vielmehr die Stimme, mit der sie geäußert
wurden. Ihre Stimme hatte die alte Kraft verloren, sie besaß nichts mehr von
dem rachsüchtigen Klirren, das sie früher stets annahm, wenn Miss Amelia von
›dem Webstuhlmechaniker, mit dem ich mal verheiratet war‹, oder von sonst einem
persönlichen Feind sprach. Ihre Stimme war brüchig und leise und so jämmerlich
wie das pfeifende Winseln der Kirchenorgel. - (
bal
)
|
||
|
||