Isopsephie Eine Technik der antik-semitischen und orientalisch-griechischen ‹Arithmomantik› und ‹Gemantrie›>: die sogenannte ‹Isopsephie›, d. h. die Herstellung verborgener Beziehungen in den Wörtern durch Kombinationen von Buchstaben und Zahlen, eine der beliebtesten Methoden in den Talmud-Schriften, in der Kabbala, in der Alchimie, aber auch schon in der althebräischen Lyrik, So ergibt sich für die heutigen Deuter der Geheimnisse um Shakespeare, nach dem System a =1i, b = 2 usw. bis y = 23, z = 24, ‹additiv› aus dem Wortmonstrum in ‹Verlorene Liebesmüh›: ‹honorificabilitudinitatibus› (Zahlenwert = 287): ‹›Hi luäi, tuiti sibi, FT. Bacono nati›

Die Sucht nach dem ‹Psephos›, nach der Entsprechung, führt allerdings schon in der Antike zu einer Psephomanie, zu einer populärmagischen Onomatomantik, zu einer preziös-manieristischen Buchstaben-Orakelei für Markt und Pöbel. Neben Isopsephie und Ziruph (Buchstabenumstellung) finden wir schließlich noch die ‹Temura›, die Buchstabenversetzung.- Nach Gustav René Hocke, Manierismus in der Literatur. Sprach-Alchimie und esoterische Kombinationskunst. Reinbek bei Hamburg 1969 (rde 82/83, zuerst 1959)

Korrespondenzen


Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 

Unterbegriffe




VB


Synonyme