ürbitte
In der Synagoge sprach er oft Gebete für die Seelenruhe Napoleons. Der kleine
Onkel betete für viele Personen, unter anderem für Léon Blum; für protestantische
Pfarrer, die zu Dreyfus nett gewesen waren; für verschiedene französische Marschälle;
für Clémenceau aus der Zeit der Affäre; für Einstein und Freud,
die er vertrauensvoll bewunderte; für Marcel Proust - wo zum Teufel hatte er
ein Buch dieses Autors aufgestöbert? -, weil er seine Großmutter liebte; für
Pasteur; für den Präsidenten der Vereinigten Staaten, weil »er ein sehr anständiger,
ein sehr vernünftiger Mann ist, ganz meine Art«; für den Präsidenten der französischen
Republik, weil er bescheiden und höflich war; für den Schweizer Bundesrat, weil
die Schweizer wirklich enorm verständige und, beim Teufel, sehr unabhängige
Leute waren, und weil ihre sehr gebildete Armee, auf die er stolz war, auch
nicht zu verachten war; für den Erzbischof von Canterbury, der ein sehr schöner
Greis war »und weil es im Grunde im Neuen Testament gute und schöne Dinge gibt«.
Was Hitler angeht, so betete Saltiel für ihn nur einmal im Jahr und ganz kurz.
Sein Gebet war übrigens ziemlich speziell. »O Ewiger«, sagte er, nachdem er
dem Himmel die Psalme dargebracht hatte, »wenn dieser Hitler gut ist und nach
Deinen Grundsätzen handelt, lasse ihn hundertundzehn Jahre in Freuden leben.
Wenn Du aber findest, daß er schlecht handelt, nu, dann verwandle ihn in einen
polnischen Juden ohne Paß!« - (
eisen
)
Fürbitte
(2) Sie gestand ihm, daß sie Tristan hatte töten
wollen, damit ihre Kinder in den Besitz des Landes kämen. Dann soll Euch die
Härte des Gesetzes treffen, sagte König Meliodas. Und so wurde sie durch den
Spruch der Barone zum Feuertod verurteilt. Ein großer Scheiterhaufen wurde errichtet,
aber als sie verbrannt werden sollte, kniete Tristan vor König Meliodas nieder
und bat ihn, ihm einen Wunsch zu erfüllen. Das will ich gern, antwortete der
König. Da sagte der junge Tristan: Ich bitte um das Leben der Königin, meiner
Stiefmutter. Das ist unrecht gebeten, ent-gegnete der König, denn du solltest
sie eigentlich hassen, weil sie dich mit jenem Gift getötet hätte, wenn es nach
ihrem Willen gegangen wäre; und vor allem um deinetwillen soll sie sterben.
Herr König, sagte Tristan, ich erflehe von Eurer Gnade, ihr zu verzeihen, möge
Gott ihr vergeben, ich meinerseits verzeihe ihr. Es gefiel Eurer Hoheit, mir
eine Bitte zu gewähren, haltet nun Gott zuliebe Euer Versprechen. Da es so ist,
sagte der König, sollst du ihr Leben haben; gehe zum Scheiterhaufen und nimm
sie und mache mit ihr, was du willst. So rettete Sir Tristan sie durch den Spruch
des Königs vor dem Feuertod. Aber König Meliodas wollte von nun an im Bett und
bei Tisch nichts mehr mit ihr zu tun haben. Durch die Vermittlung des jungen
Tristan versöhnte sich der König jedoch wieder mit der Königin, aber danach
duldete der König den jungen Tristan nicht länger an seinem Hof. - (
artus
)
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