ewegung, unwillkürliche Nocera begab sich vor das große Guckloch, durch das er den von den Flammen verzehrten Körper des Freundes würde sehen können.
«Es dauert eine Stunde», sagte der Beauftragte.
Nocera gab ihm zwanzig Lire.
«Daß er ja gut verbrannt wird.»
«Lassen Sie mich nur machen.»
Nocera sah nichts. Plötzlich trat der Leichnam in Sicht, nackt. Aber die Flammen ergriffen ihn nicht; trotzdem bewegte er sich, zog sich zusammen, wand sich.
«Es ist richtig», dachte Nocera, das Gesicht am Guckloch, «daß er sich erhebt, niederkniet, sich zusammenzieht, zusammenrollt, obszöne Stellungen einnimmt. Tito hatte recht. Schade, daß er nicht hier ist, um es zu sehen. Es würde ihn amüsieren. Jetzt führt er die Hand an die Stirn wie zu einem militärischen Gruß. Er drückt beide Fäuste auf die Augen wie die Embryonen. Ob das die ewige Wiederkunft des Gleichen bedeutet?»
Der Leichnam wechselte die Farbe, er wurde
spitzer, er schwärzte sich, verzehrte sich, verkohlte, zerfiel in Asche.
- Pitigrilli, Kokain. Reinbek bei Hamburg
1988 (rororo 12225, zuerst 1922)
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